Thema des Tages
20-04-2017 14:40
Was hat ein kaltes Klima mit schmalen Nasen zu tun?
Die menschliche Nase haben viele Wissenschaftler bereits zum
Gegenstand ihrer Forschung gemacht und verschiedenste Zusammenhänge
gefunden. Sie sehen eine Stupsnase, wenn Sie in den Spiegel sehen?
Herzlichen Glückwunsch, dann sind Sie vermutlich sehr zielstrebig und
willensstark. Sie haben gehört, dass man von der Nase auf die Größe
anderer Körperteile schließen kann? Richtig, denn die Nase ist meist
genauso lang wie der Daumen!
Eine wissenschaftliche Studie hat kürzlich aber noch einen anderen
Zusammenhang offenbart: Die Form der Nase hängt davon ab, in welchen
Gebieten unsere Vorfahren lebten.
Für die Studie wurden 450 Probanden mit Vorfahren aus Nordeuropa,
Westafrika, Südasien und Ostasien ausgewählt. Deren Nasen wurden mit
3D-Bildern genauestens untersucht: Die Länge und Höhe der Nase, die
Breite der Nasenlöcher und wie weit diese voneinander entfernt sind.
Dabei sahen die Forscher einen Zusammenhang zwischen Nasenform und
Temperatur sowie Luftfeuchtigkeit. In feucht-warmem Klima kommen
oftmals breite Nasen vor, während in trocken-kaltem Klima die Nasen
eher schmal sind.
Aber warum ist das so? Grundsätzlich ist die Nase dafür da, die
eingeatmete Luft zu erwärmen. Das beugt Infektionen vor. Enge
Nasenlöcher leiten die Luft so in die Nasen, dass sie besonders
effizient befeuchtet und erwärmt wird.
In kalten Gebieten hatten deshalb Menschen mit schmalen Nasenlöchern
bessere Überlebenschancen als Menschen mit breiten Nasenlöchern. Das
könnte dazu geführt haben, dass immer weniger Bewohner in kalten
Gebieten eine breite Nase hatten.
Wie so oft gibt es aber auch bei dieser Theorie ein ABER. Denn das
Klima ist nicht der einzige Faktor, der das Aussehen der Nase
beeinflusst: Auch der Zufall und die Attraktivität (also welche
Nasenform im Allgemeinen als besonders attraktiv empfunden wurde)
spielten laut den Wissenschaftlern bei der evolutionären Entwicklung
eine Rolle.
Wie sich das Klima unserer Vorfahren darüber hinaus unterbewusst bei
uns eingeprägt hat und wie es unser alltägliches Leben beeinflusst,
erfahren Sie im morgigen Thema des Tages.
Dipl.-Met. Magdalena Bertelmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 20.04.2017
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