DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
05-04-2017 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 05.04.2017 um 10.30 UTC
Am Wochenende tagsüber warm, ab Wochenbeginn von Nordwesten her kühler.
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Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 12.04.2017
Am Samstag nähert sich von Westen her ein Höhenrücken auf dessen Vorderseite
eine Bodenhochdruckzone mit Schwerpunkt über der Mitte Deutschlands Richtung
Tschechien und Niederösterreich wandert. In der west-bis nordwestlichen Strömung
an der Nordflanke herrscht gebietsweise noch starke Bewölkung, während im Süden
und Südwesten häufiger die Sonne scheint.
Am Sonntag gelangen wir auf der Westseite des Hochs, das inzwischen zur Slowakei
und Ungarn abgezogen sein dürfte, in eine schwache südliche Strömung mit der
wärmere Luft nach Mitteleuropa gelangt. Da auch die tiefe Bewölkung
verschwindet, steigen die Temperaturen deutlich an. Verbreitet liegen die
Höchstwerte um 20 Grad oder etwas darüber.
Vor dem europäischen Festland tropft unterdessen ein Trog ab, wobei der
verbleibende Resttrog am Montag von Nordwesten auf Deutschland übergreift. Eine
vorgelagerte Kaltfront leitet dabei die Zufuhr von kälterer maritimer Luft aus
westlichen bis nordwestlichen Richtungen ein.
Am Dienstag baut sich ein neuer Rücken westlich der Iberischen Halbinsel auf,
der langsam nach Südosten kippt und an dessen Nordostflanke sich eine
nordwestliche Höhenströmung über Deutschland einstellt. Da gleichzeitig
ausgehend vom Bodenhochdruckgebiet südwestlich Irlands ein Keil Richtung
Mitteleuropa zeigt, stellt sich wieder Zwischenhocheinfluss ein.
Am Mittwoch folgt von Nordwesten ein weiterer Randtrog, der den Langwellentrog
über Nordosteuropa regeneriert. Möglicherweise bildet sich auch ein kräftigeres,
kleinräumiges Bodentief, das über Südskandinavien nach Südosten zieht.
In der erweiterten Mittelfrist dauert am Rand des westeuropäischen Hochs die
antizyklonale Nordwestlage über Mitteleuropa an. Bei verhaltenen Temperaturen
gestaltet sich der Wetterablauf vor allem in der Nordosthälfte wechselhaft.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz des ECM Modells ist insgesamt gut. Vor allem zu Beginn sind die
Unterschiede zu den Vorläufen nur gering. Die Passage der Kaltfront wird im
aktuellen Lauf rascher simuliert und danach sieht das im letzten Lauf entworfene
Szenario zyklonaler aus, als in den Vorläufen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Wirkliche Alternativen bieten die anderen globalen Modelle ICON und GFS nicht.
Die Bewölkungsentwicklung am Wochenende ist noch fraglich. ECMWF liefert weiter
ein relativ pessimistisches Szenario mit viel starker Bewölkung vor allem am
Samstag, während die anderen Modelle einen rascheren Bewölkungsrückgang
simulieren. Die Druck- und Geopotentialfelder sehen aber sehr ähnlich aus. GFS
und ICON lassen danach den Trog am Montag über Deutschland nicht so weit nach
Süden vordringen und vor allem das GFS zeigt eine langsamere Kaltfrontpassage.
Je nach Timing der Kaltfront könnten die Temperaturen dann auch am Montag noch
einmal recht kräftig ansteigen. In der Folge liefern GFS und ECM eine
zyklonalere Variante der Nordwestlage (aber wohl nicht wirklich zyklonal) als
ICON.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Anhand der Offenbacher Rauchfahne stützen die Ensembles die Aussagen des
operationellen Laufs und die des Kontrolllaufs. Die Temperaturen streben am
Sonntag und Montag einem Höhepunkt entgegen mit fast 10 Grad in 850 hPa, wobei
die Ensemble Member eher eine langsamere Verlagerung der Kaltfront simulieren,
also einen noch recht warmen Montag versprechen. Danach gehen die Temperaturen
auch in den Ensembles zurück, der Median der 850 hPa Temperaturen verläuft knapp
unter 0 Grad. Die vorhandenen Niederschlagssignale deuten auf wechselhaftes
Wetter hin, auch wenn die apostrophierten Mengen vor allem im Süden und Westen
Deutschland eher gering ausfallen und das Niederschlagsdefizit der letzten Zeit
dort nicht ausgeglichen wird. In den Kurven des Geopotentials ist erkennbar,
dass die meisten Ensemble Members mit niedrigerem Geopotential zu stärkerem
zyklonalem Einschlag tendieren, als der Hauptlauf.
Die Clusterung bietet für den Zeitraum 120 bis +168h 3 Cluster an, mit dem
Hauptlauf in Cluster 2, 16 Member. Der Trog in Cluster 1 (21 Member) ist stärker
ausgeprägt, was die Aussagen des vorangegangenen Absatzes stützt. In der
erweiterten Mittelfrist werden erneut 3 Cluster gebildet, wobei Cluster 1 (26
Member) für Ostersamstag den Aufbau eines markanten Rückens über Mitteleuropa
andeutet.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Mittelfristig gibt es keine Signale auf markante Wettererscheinungen, außer dass
Sonntag und Montag milde bis warme Temperaturen vorherrschen und EFI hierauf
Hinweise gibt.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MosMix, ECM, ECM EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Bernd Zeuschner