DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

09-03-2017 21:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 09.03.2017 um 10.30 UTC



Am Sonntag im Westen und Südwesten leichter Tiefdruckeinfluss, ab Montag und
Dienstag zumindest im Süden Hochdruckeinfluss. Tagsüber recht mild.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 16.03.2017


Am Sonntag tropft ein von Westen her sich langsam nähernder Höhentrog zur
Biskaya ab. Davor sinkt über Frankreich der Luftdruck, so dass über
Nordostfrankreich und Belgien ein flaches Bodentief entsteht. Vorgelagert
befindet sich über den Norden und Osten das Feuchtefeld einer Warmfront.
Am Montag schwenkt der nachfolgende Höhenrücken zur Nordsee und sorgt für
Druckanstieg im Küstengebiet von Nord- und Ostsee, so dass sich dort eine
Hochdruckzone bildet.
Am Dienstag verstärkt sich die vom Atlantik über Norddeutschland reichende
Hochdruckzone, wobei der östliche Hochschwerpunkt dominant wird.
Am Mittwoch spaltet sich aus dem kräftigen Höhenrücken ein blockierendes
Höhenhoch ab, das zum Tagesende über der mittleren Ostsee liegt. Bodennah stellt
sich eine trocken-milde Südostströmung am Rande des Hochs über dem Baltikum ein.

Am Donnerstag bleibt am Rande des blockierenden Hochs über Osteuropa die milde
Südostlage erhalten.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue Lauf vom EZMW liefert bereits am Sonntag Unterschiede. So tropft in der
2. Tageshälfte der sich von Westen nähernde Trog zur Biskaya ab. Daraus
resultiert ein flaches Bodentief dicht westlich von uns über Belgien und
Nordostfrankreich. Insgesamt dürften die Auswirkungen auf Wetter- und
Temperaturen nicht allzu groß sein, obwohl im alten Lauf bereits die Winddrehung
auf Südwest erfolgen sollte.
Am Montag strömt nach dem alten Lauf niedertroposphärisch feuchte und etwas
kühlere Meeresluft von Nordwesten zu uns und sorgt gebietsweise für Regen,
während im neuen Lauf südlich einer Hochdruckzone über Nord- und Ostsee mit
einer schwachen Ostströmung trockenes Wetter herrscht.
Dienstag wirkt sich die Änderung bei der Feldverteilung ebenfalls aus. Im alten
Lauf sollte eine Warmfront besonders im Norden und Osten für etwas Regen sorgen,
wobei die WLA über einen bei uns südwärts schwenkenden Höhenrücken laufen
sollte.
Im neuen Lauf dehnt sich der Höhenrücken nach Südschweden aus und hat kaum
Südverlagerungstendenz. Korrespondierend bildet sich eine vom Atlantik bis nach
Nordpolen reichende Hochdruckzone, die weiter für meist trockenes Wetter sorgt.

Am Mittwoch und Donnerstag strömt am Rande eines blockierenden Hochs über
Osteuropa milde Frühlingsluft zu uns, wobei kein Niederschlag fällt, während im
alten Lauf die Westlage andauert und besonders im Norden für Regen sorgt.
Nach Sichtung der anderen Modelle ist die Lösung von heute doch eher
unwahrscheinlich. Allerdings kann man zusammenfassen, dass kein massiver
Kälterückfall erkennbar ist und dass die Wahrscheinlichkeit zu Hochdruckeinfluss
ab Mittwoch zumindest im Süden zunimmt.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Bei NAVGEM und CMA (China) greift die Trogvorderseite am Sonntag auf uns über
und die Trogachse geht am Montag durch. Anschließend setzt sich eine milde
antizyklonale West- bis Südwestlage durch.
Bei ICON tropft der Trog erst am Montag über Ostfrankreich zum westlichen
Mittelmeer. Dabei würden WLA-getriggerte Regenfälle bereits am Sonntag weite
Teile Deutschlands erfassen und am Montag noch den Osten beeinflussen.
Anschließend setzt sich ebenfalls eine antizyklonale Westlage durch, wobei
allerdings im Süden und in der Mitte ab Mittwoch kräftiger Hochdruckeinfluss
herrscht bei ebenfalls milden Temperaturen.
GFS berechnet die Felder am Sonntag und Montag ähnlich wie EZMW. Ab Mittwoch
wird eine antizyklonale Westlage simuliert, die am Donnerstag zyklonaler wird
(00-UTC-Lauf).
Der 06-UTC-Lauf schwenkt dagegen vollständig auf die Lösung vom EZMW, d. h. bis
Donnerstag würde mildes Hochdruckwetter herrschen.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Das Hochdruckszenario vom Hauptlauf wird heute durch 24 Ensemble-Läufe gestützt,
ist also durchaus nicht unwahrscheinlich. Auch der 2. Cluster mit 20 Modelruns
sieht zumindest bis einschließlich Mittwoch antizyklonal aus. Die erweiterte
Mittelfrist (bis 240 Stunden) zeigt sich dann deutlich zyklonaler aus.
Die Rauchfahne von Offenbach (Temperaturen 850 hPa) zeigt in der Mehrzahl der
Fälle zunächst bis Sonntagabend einen Temperaturrückgang auf rund 0 Grad in der
Mehrzahl der Fälle. Bei etwa einem Viertel der Modellläufe bleibt die Temperatur
bei über 3 Grad. Das Abtropfen des Troges erfolgt in diesem Fall westlich von
uns ohne dass ein kräftiger Resttrog durchgeht. Anschließend erholt sich die
Temperatur wieder auf rund 5 Grad bei deutlich erhöhtem Geopotential, ehe sie ab
Donnerstag im Mittel wieder in den negativen Bereich. Eine antizyklonale und
milde Lage am Dienstag und Mittwoch ist damit recht wahrscheinlich.

Blockierende Hochdrucklagen wie im Lauf vom EZMW berechnen heute immerhin 7 von
20 GFS-runs. Hier erfolgt das Übergreifen des nächsten kräftigen Höhentroges
erst am Freitag.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Die Wahrscheinlichkeit signifikante Wettererscheinungen ist heute nur gering.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Operationelle Modelle, Mosmix, EPS,
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden