DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

15-02-2017 21:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 15.02.2017 um 10.30 UTC



Unbeständiger und nachts kaum noch Frost, dafür windiger.
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Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 22.02.2017


Vor einem kurzwelligen Höhenrücken bildet sich zum Samstag hin über Westeuropa
ein Bodenhochdruckgebiet, das sich über Mitteleuropa nach Osten verlagert und
zum Sonntag hin zwischen hohem Druck über dem Atlantik und Südrussland eine
Hochdruckbrücke über Deutschland bildet. Niedertroposphärisch sind noch relativ
kalte Luftmassen bestimmend, die nachts für frostige Temperaturen sorgen und
tagsüber trotz zeitweiligem Sonnenschein höchstens einstellige Temperaturen
erlauben. Nur der Norden gelangt schon in eine westliche Strömung, mit der
feuchte Luft einsickert, in der es auch dank Bewölkung frostfrei bleibt. Ein
erster schwacher Tiefausläufer kann im Laufe des Sonntags den Norden erreichen.
Am Montag wird die Hochdruckzone von der Frontalzone im Norden etwas nach Süden
zurückgedrängt und ein weiteres okkludierendes Frontensystem erfasst die
Nordhälfte. Mit dem größeren Druckgradienten frischt der westliche Wind
besonders an den Küsten und im Bergland auf.
Am Dienstag liegt die Nordhälfte im Randbereich der vom Nordatlantik über
Südskandinavien nach Osten verlaufenden Frontalzone. Durch ein weiteres nach
Südskandinavien ziehendes Tief verschärft sich der Gradient im Norden noch etwas
und auch im norddeutschen Tiefland kann es Windböen geben, an den Küsten und im
Bergland stürmische Böen, exponiert Sturmböen. Außer im Süden, wo sich die
Hochdruckzone hält, gibt es auch leichte Regenfälle. Temperaturen unter dem
Gefrierpunkt sind nachts nur ganz im Süden zu erwarten.
Am Mittwoch und Donnerstag macht die Frontalzone weiteren Boden nach Süden hin
gut und der Wetterablauf dürfte sich mehr und mehr wechselhafter gestalten. Dazu
sind an der Küste und im Bergland stürmische Böen oder Sturmböen nicht
unwahrscheinlich, die zeitweise auch in Norddeutschland möglich sind. Die
Frostgefahr im Süden nimmt weiter ab, allerdings wird teilweise auch
Meereskaltluft herangeführt, die in den Hochlagen der Mittelgebirge und in den
Alpen für Schneefälle sorgen kann.
In der erweiterten Mittelfrist soll sich die zyklonale Westlage am Rand eines
nach Mittelskandinavien ziehenden Sturmtiefs fortsetzen.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Vorläufe simulierten für den Mittelfristzeitraum in groben Zügen ähnlich,
wenn auch mit einigen Unterschieden. So erfolgte ein Abtropfvorgang zu Beginn
über Westeuropa in den Vorläufen langsamer, allerdings hat das keine
unmittelbaren Auswirkungen auf unser Wetter und auch im weiteren Verlauf ergeben
sich mehr oder weniger große Diskrepanzen in Phase und Amplitude der kurzen
Wellen. Die Entwicklung alles in allem erscheint aber recht sicher. Nach
anfänglichem Hochdruckeinfluss setzt sich eine Nordwest- bis Westlage bei uns
durch. Die Zyklonalität sollte dabei im Laufe der nächsten Woche zunehmen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Auch andere globale Modelle, z.B. GFS und ICON bieten keine grundsätzlich
anderen Entwicklungen an. Es gilt ähnliches, wie bei der Konsistenzprüfung.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Anhand der Offenbacher Rauchfahne stützen die Ensembles die im ersten Abschnitt
getroffenen Aussagen. In den 500 hPa Geopotentialkurven liegt die Kurve des
operationellen und des Kontrolllaufs bis in die erweiterte Mittelfrist nahe beim
Median der Ensembles. Der Temperaturverlauf, anhand der 850 hPa Temperaturen,
ist noch nicht ganz so sicher. Hier kommt die Unsicherheit in Fragen der kurzen
Wellen (Amplitude, Phase) stärker zum Tragen. In den Niederschlagssignalen kommt
der wechselhafte Witterungscharakter zum Ausdruck.

Die Clusterung zeigt im Zeitraum von 120 bis 168 h 3 Cluster, die sich für
Mitteleuropa nicht sehr unterscheiden. Alle tendieren zur positiven NAO. Der
Hauptlauf liegt im mit 22 Membern größten Cluster 1.

In der erweiterten Mittelfrist sind in der Clusterung (3 Cluster) weiter die
Großwetterlagen West zyklonal, Nordwest antizyklonal erkennbar und der 2.
Cluster geht in Richtung Troglage über Mitteleuropa. Die Unsicherheiten werden
demnach größer, auf jeden Fall geht es eher wechselhaft weiter.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Noch in der Kurzfrist steht für Teile Bayerns in der Nacht zum Freitag eine
mögliche, markante Glatteislage an. Mittelfristig tritt anfangs und in der Folge
vor allem ganz im Süden Nachtfrost an. Danach rückt der Wind in den Focus. Vor
allem im Norden (Küste) und im Bergland sind stürmische Böen oder Sturmböen
möglich. Eine markante Sturmlage ist aber nicht in Aussicht. Die erwarteten
Niederschläge sind nicht warnwürdig. EFI und die Wahrscheinlichkeitsvorhersagen
geben keine Signale für signifikante Ereignisse.
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Basis für Mittelfristvorhersage
ECM EPS, MosMix
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Bernd Zeuschner