DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

08-02-2017 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 08.02.2017 um 10.30 UTC



Zunächst im Norden und Osten sowie im Mittelgebirgsraum bis Montag noch eher
winterliches Szenario mit Tagestemperaturen um 0 Grad oder wenig darüber und
leichtem bis mäßigem Nachtfrost. Dabei gebietsweise leichter Schneefall möglich.
Im Südwesten aber Plusgrade teils bei 6 Grad und nur leichter Nachtfrost. Ab
Dienstag insgesamt leichte Milderung.
__________________________________________________________

Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 15.02.2017


Am Samstag liegt Deutschland im Randbereich eines Hochdruckgebietes über
Nordosteuropa, wobei bodennah recht kalte Luft aus Osteuropa in den Norden und
Osten geführt wird. Im Südwesten ist etwas mildere Luft wirksam. In der Höhe
sorgt ein Tief mit Kern über Benelux für Wolkenfelder und Niederschläge meist
als Schnee im Norden und im östlichen Mittelgebirgsraum sowie ganz im Westen,
wobei auch WLA beteiligt ist.
Am Sonntag ändert sich an dieser Situation nur wenig.
Am Montag wird das Höhentief im Randbereich eines atlantischen Zentraltiefs über
Schottland nach Nordwesten geführt. Rückseitig steigt das Potential an und am
Rande der nunmehr von Skandinavien bis zum nördlichen Balkan reichenden
Hochdruckzone gelangt mildere Luft nach Mitteleuropa, wobei die
850-hPa-Temperatur bis zum Abend auf Werte zwischen +3 Grad im Norden und +8
Grad im Südwesten steigt. Die Grundschicht erwärmt sich allerdings wohl nicht so
rasch. Im Nordosten und im östlichen Mittelgebirgsraum gibt es wohl Gebiete mit
Höchstwerten weiter um null Grad oder nur wenig darüber.
Bis Dienstag wandert das blockierende Hoch von Skandinavien nach Nordpolen und
am Boden dreht die Strömung mehr auf Süd bis Südost. Dies bedeutet
wahrscheinlich besonders in den Leegebieten vor allem am Tage eine weitere
leichte Milderung.
Bis Mittwochabend bildet sich eine umfangreiche blockierende Höhenhochdruckzone,
die von Südfrankreich über Süddeutschland bis nach Rumänien reicht und die eine
ähnlich liegende Bodenhochdruckzone stützt. Damit dreht die Strömung mehr auf
Süd bis Südwest, was wohl noch etwas höhere Temperaturen bedeutet.
__________________________________________________________

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue Modelllauf vom EZMW zeigt nur geringe Unterschiede im Vergleich zu den
gestrigen Läufen.
__________________________________________________________

Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die anderen globalen Modelle simulieren sehr ähnlich. Die Milderung in der neuen
Woche scheint damit recht sicher. Allerdings bleibt abzuwarten, ob sich nicht
doch eine markante bodennahe Kaltluftschicht mit Nebel und Hochnebel vor allem
im Nordosten noch längere Zeit hält.
__________________________________________________________

Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusteranalyse liefert bis zum 7 Folgetag nur 2 Cluster, wobei der erste
Cluster die Lösung vom operationellen Lauf zeigt. Der 2. Cluster mit nur 4
Modellläufen belässt ein blockierende Höhenhoch über der Ostsee, was die
Bodennahe Strömung mehr bei Südost bis Ost hält. Dies würde wohl für den
Nordosten weiterhin Tageshöchsttemperaturen um 0 Grad bedeuten.
Für die erweiterte Mittelfrist werden 4 Cluster bestimmt, die alle mehr oder
weniger antizyklonal aussehen. Vor allem der 3. Cluster mit 12 Läufen ist im
Norden aber leicht zyklonal geprägt. Hier würde es bei Westwinden nachhaltig
milder werden ohne Nachtfrost.
Während die Plumes im Westen und Süden, aber auch in der Mitte spätestens ab
Dienstag in den positiven Bereich steigen, liegen sie im Nordosten im Mittel nur
wenig über dem Gefrierpunkt und gehen ab Donnerstag sogar leicht zurück. Ob
damit die Temperaturen im Osten wie in den EPS-Meteogrammen am Mittwoch auf über
5 Grad (Potsdam) steigen ist allerdings zweifelhaft. Bei dem doch noch
vorherrschenden Ost- oder Südostwind könnte vor allem bei Hochnebel tagsüber die
Werte bei 0 Grad hängen bleiben.
Nachtfrost bleibt aber auch im Westen und Südwesten bis in die erweiterte
Mittelfrist recht wahrscheinlich.
_________________________________________________________

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Die Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen ist abgesehen von
stürmischen Böen an exponierten Stellen der Küste und des Erzgebirges nur
gering.
________________________________________________________

Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, operationelle Modelle.
________________________________________________________


VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden