DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
20-01-2017 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 20.01.2017 um 10.30 UTC
Überwiegend Hochdruckeinfluss. Nachts im Süden stellenweise strenger Frost.
Anfangs im Osten etwas gefrierender Nieselregen nicht ausgeschlossen.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 27.01.2017
Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums am Montag befindet sich
Deutschland im Bereich einer schmalen, zonal orientierten Hochdruckzone, die
sich ausgehend vom Azorenhoch über Mitteleuropa hinweg bis in den Südosten
Europas erstreckt. Diese Hochdruckzone wird gestützt durch einen kräftigen
Höhenrücken über dem nahen Ostatlantik und einem zweiten, deutlich schwächeren
im Bereich des östlichen Mittelmeers. Dazwischen befindet sich ein
hochreichendes Tief über dem westlichen Mittelmeer, das dort weiterhin für teils
kräftige Niederschläge sorgt.
Hierzulande gestaltet sich das Wetter im Bereich geringer Potentialunterschiede
dagegen weitgehend ruhig, wobei sich ausgehend von einem Höhentrog über
Nordeuropa ein schwacher Randtrog dem Nordwesten Deutschlands nähert. Allerdings
kommt es bereits in der Nacht zum Dienstag zu einem Cut-Off aus dem ein
Kaltlufttropfen resultiert, der in weiterer Folge über Frankreich südwärts
gesteuert wird und somit keinen Einfluss auf unser Wetter hat. Der schwache
Resttrog touchiert den Nordosten Deutschlands, sodass im Nordosten und Osten
geringfügige Niederschläge nicht ganz ausgeschlossen sind.
Im weiteren Verlauf der Woche kommt der ostatlantische Höhenrücken unter
weiterer Aufwölbung ostwärts voran. Dabei bildet sich bis Mittwoch ein
abgeschlossenes Höhenhoch, das von Deutschland bis nach Skandinavien reicht. Es
stützt wiederum ein kräftiges Hochdruckgebiet im Bodenniveau mit Schwerpunkt
über Mittel- und Osteuropa.
Auch am Donnerstag verbleiben wir unter dem kräftigen Höhenrücken, wobei dieser
zunehmend von zwei Langwellentrögen flankiert wird, woraus sich eine Omegalage
ergibt. Am Freitag verlagert sich die Rückenachse zwar ostwärts, wodurch
Deutschland allmählich auf die Trogvorderseite gelangt, Niederschläge sind aber
nicht zu erwarten.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz des EZMW Modells kann insgesamt als gut bezeichnet werden. Erst
am Ende der Mittelfrist ergeben sich Unterschiede im Strömungsmuster, wobei der
Trog nach dem gestrigen 12 UTC Lauf auf Deutschland übergreifen sollte. Nach dem
heutigen Lauf liegt der Trog deutlich weiter westlich, sodass wir noch auf
dessen Vorderseite verbleiben.
Unsicherheiten bestehen noch bezüglich der Zugbahn des Kaltlufttropfens zu
Beginn des Vorhersagezeitraums am Montag und Dienstag. Darauf wird im Abschnitt
Modellvergleich näher eingegangen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Der Kaltlufttropfen zu Beginn des Vorhersagezeitraums wird von allen globalen
Modellen gezeigt. Nach GFS und dem heutigen EZMW Lauf spaltet sich dieser
westlich von uns von dem Randtrog ab und verlagert sich über Frankreich
südwärts, wodurch er keinen Einfluss auf unser Wetter hat. Der verbleibende
Resttrog schwenkt wie beschrieben über den Nordosten Deutschlands hinweg. Nach
ICON und dem gestrigen EZMW Lauf spaltet sich der KLT erst über dem Osten
Deutschlands von dem Trog ab und zieht dann über die Osthälfte Deutschlands
südwärts. Ohnehin wären aber nur sehr geringe Niederschläge damit verbunden.
Im weiteren Verlauf gibt es zwar Unterschiede bezüglich des Hochschwerpunkts,
signifikante Änderungen des Wetterablaufs ergeben sich dadurch aber nicht.
Am Freitag bleibt der westlich von uns liegende Trog nach allen betrachteten
Globalmodellen außen vor. Nach ICON gerät allerdings der Osten Deutschlands
etwas unter den Einfluss des östlichen Troges.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
In der Rauchfahne von Offenbach sind bis einschließlich Donnerstag keine
Niederschlagssignale zu erkennen. Am Freitag gibt es erste, zunehmend aber in
der erweiterten Mittelfrist Signale für Niederschläge bei gleichzeitig
absinkendem Geopotential. Allerdings nimmt der Spread gegen Ende des
Vorhersagezeitraums zu. Die Temperatur pendelt über den gesamten
Vorhersagezeitraum hinweg um 0 Grad in 850 hPa.
Die Clusterung des EZMW besitzt für den Zeitraum von t+72 bis 96 Stunden nur 1
Cluster mit dem schwachen Randtrog über dem Nordosten Deutschlands.
Von Mittwoch bis Freitag sind sechs Cluster vorhanden. Allerdings verbleiben wir
nach allen Clustern unter dem Höhenrücken. Der westliche Trog kommt in Cluster 4
etwas näher heran, greift aber nicht auf uns über. Der östliche Trog hätte nach
Cluster 3 und 4 leichten Einfluss auf das Wetter im Osten Deutschlands. Die
Mehrheit der Ensemble-Member deutet aber auf eine stabile Hochdrucklage hin.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Im mittelfristigen Vorhersagezeitraum ist in den Nächten im Süden noch
stellenweise strenger Frost zwischen -10 und -15 Grad zu erwarten. Sonst ist mit
keinen signifikanten Wettererscheinungen zu rechnen. Einzig im Osten ist am
Montag bzw. Dienstag mit Passage des schwachen Randtroges vereinzelt
gefrierender Nieselregen nicht ausgeschlossen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
EZMW, EZMW-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Johanna Anger