DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

05-01-2017 21:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 05.01.2017 um 10.30 UTC



Unbeständig und von Nordwesten langsam milder, dabei zunächst nasskalt mit
Niederschlägen, die zum Teil bis in tiefe Lagen als Schnee oder gefrierender
Regen fallen. Ab Dienstag meist nur noch im Bergland und im Südosten
Glatteisregen oder Schneefall möglich.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 12.01.2017


Am Sonntag liegt Deutschland auf der Vorderseite eines Höhenkeiles, dessen
Hauptachse über Südskandinavien und der südlichen Nordsee noch einmal
regeneriert wird. Von dort reicht er bis zu einem Höhenhoch bei den Azoren. Am
Boden erstreck sich eine Hochdruckzone vom nördlichen Alpenrand bis zu der o. a.
Inselgruppe. Auf der Nordseite der Hochdruckzone sickert mit Schwachen
Tiefausläufern von Westen und Nordwesten her mildere Luft zunächst in den Westen
und Norden, später auch in die Mitte ein. Im Süden und Südosten hält sich noch
kältere Luft mit Temperaturen in 850 hPa von -5 Grad und kälter.
Am Montag schwenkt der Höhenrücken mit seiner Achse zunächst nach
Norddeutschland und bis Tagesende in den Süden. Gleichzeitig nähert sich von
Westen ein atlantischer Höhentrog. Die Vorlaufende Okklusionsfront greift
wahrscheinlich erst am Montagabend auf den Nordwesten über. Die Milderung macht
weitere Fortschritte. Bis Tagesende liegen die Temperaturen in 850 hPa lediglich
zwischen -5 Grad im Südosten und 0 Grad im Nordwesten.
Am Dienstag überquert die Okklusion auch das mittlere, östliche und südliche
Deutschland, während die Höhentrogachse unter Abschwächung den Osten und Süden
erreicht. Anschließend geht die Temperatur in 850 hPa wieder etwas zurück. Die
Grundschicht wird aber in der Südosthälfte Deutschlands wegen der Durchmischung
noch etwas milder.
Am Mittwoch und Donnerstag verstärkt sich die Westlage. Dabei muss wiederholt
mit Durchgängen von Warm- und Kaltfronten gerechnet werden.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue Modelllauf vom EZMW liefert ähnliche Ergebnisse wie die beiden
Modellläufe von gestern.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die anderen Modelle einschließlich ICON simulieren die Entwicklung recht
ähnlich.
Erkennbar sind in der stärker werdenden Westströmung ab Mittwoch
Timingunterschiede bei den Fronten und insofern auch Temperaturgegensätze in 850
hPa. So zeigt ICON ab Mittwoch recht niedrige Werte um -5 Grad oder sogar
darunter bei einer südlichen Westlage mit einem Höhentrogdurchgang bzw. einem
Abtropfvorgang davor. EZMW sieht die Höhenströmung antizyklonal und von Westen
strömt milde Luft in die Mitte und in den Süden mit Werten um 0 Grad oder sogar
leicht darüber.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Bis zum 7. Tag werden heute 3 Cluster bestimmt, wobei die ICON-Lösung am ehesten
vom 3 Cluster mit insgesamt 11 Modellläufen beschrieben wird. Das Abtropfen des
Troges zum westlichen Mittelmeer wird hier allerdings erst am Mittwoch
stattfindet.
Für die erweiterte Mittelfrist gibt es ebenfalls 3 Cluster, die zunächst recht
ähnliche Ergebnisse liefern. So wird Deutschland von einem Höhentrog passiert,
der nach den ersten beiden Clustern am Sonntag der Folgewoche regeneriert wird.
Nur im 3. Cluster mit erneut 11 Läufen schwenkt ein kräftiger Höhenrücken nach
Deutschland.
In der Rauchfahne von Offenbach liegt die Temperaturkurve (T850-hPa) des
operationellen Modells am Mittwoch/Donnerstag am oberen Rand mit Werten wenig
über Null Grad. Das würde bedeuten, dass auch in den Kammlagen der Berge der
Schnee zumindest vorübergehend in Regen übergeht.
Nach der Hochdruckphase gibt es bereits ab Samstag auch im Südosten im Mittel
deutlich mehr Wolken und die Niederschlagswahrscheinlichkeit steigt. Diese hohen
Bewölkungsgrade dauern auch in der Folgewoche an (Westlage). Jedoch sind Werte
bei 0 Grad oder leicht darunter am Sonntag im Südosten noch wahrscheinlich. Bis
Donnerstag gibt es auch im Südosten Tauwetter mit Werten zwischen +2 bis +4
Grad. Im Norden sind gleichzeitig Temperaturen von 5 bis 8 Grad wahrscheinlich.
Dann gehen die Temperaturen im Mittel wieder geringfügig nach unten.
Erst nach der erweiterten Mittelfrist ist eine Lage Tief Mitteleuropa, das
später zum Mittelmeer zieht, in den Clustern zu erkennen, was die milde Westlage
beenden würde.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Die Wahrscheinlichkeit von gefrierendem Regen steigt am Sonntag nach Mosmix
besonders in der Mitte und im Osten an, während im Nordwesten die
Wahrscheinlichkeit dafür nur noch bei 10 Prozent liegt. Am Montag verlagert sich
die Zone mit erhöhten Wahrscheinlichkeiten für Glatteisregen in einen breiten
Streifen, der von Vorpommern nach Sachsen und von dort zum nördlichen
Baden-Württemberg reicht. Gleichzeitig steigt nach CosmoLEPS und EZMW-EPS die
Chance für stürmische Böen an der Nordsee.
Am Dienstag ist die Gefahr von Glatteis im Osten und im Süden bei
Wahrscheinlichkeiten von 15 bis 50 Prozent noch nicht gebannt und am Mittwoch im
Südosten sowie im Oderraum und in den östlichen Mittelgebirgen.
An der Küste und auf den Bergen wird es wahrscheinlich stürmisch (EZMW-EPS).
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden