DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

01-12-2016 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 01.12.2016 um 10.30 UTC



Antizyklonal bestimmte Witterung.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 08.12.2016


Am Sonntag liegt ein Langwellenrücken über Westeuropa, an dessen Ostflanke sich
unser Gebiet in einer nordwestlichen Höhenströmung befindet. Ein umfangreiches
Bodenhoch kräftigt sich über Mitteleuropa. Vor allem nach Osten zu bestimmt
höher reichende Kaltluft das Wetter in Deutschland.
Am Montag ändert sich wenig im Höhendruckfeld; das Bodenhoch zieht unter
weiterer Verstärkung nach Südosteuropa.
Am Dienstag kräftigt sich über Deutschland und Tschechien eine Hochzelle in der
Spurlinie des nach SE-Europa abziehenden Kerns, womit die Antizyklonallage
hierzulande ihre Fortsetzung findet. In 850 hPa bleibt weiterhin ein
Temperaturgefälle von SW nach NE bestehen.
Am Mittwoch bleibt ganz Westeuropa unter dem Einfluss des Langwellenrückens; der
Kern des umfangreichen mitteleuropäischen Hochs verlagert sich langsam von
Tschechien aus nach Südosten.
Am Donnerstag schwenkt der LW-Rücken etwas nach Südosten, so dass er am
Tagesende mit seiner Achse von Nordportugal über Nordfrankreich zur Nordsee
reicht. Das Bodenhoch verändert sich in seiner Lage kaum.

Im erweiterten Mittelfristzeitraum schwindet am Wochenende der antizyklonale
Einfluss auf unser Wetter von Norden her zusehends.

Der Großwetterlagen-Forecast-Tree nach Paul James, basierend auf dem gestrigen
12 UTC-ECMF-EPS, hat von Sonntag bis Donnerstag ausschließlich antizyklonal
bestimmte Großwetterlagen zu bieten. Am Sonntag ist HNa (Hoch Nordmeer,
antizyklonal in Mitteleuropa) mit 18 Fällen am häufigsten im Ensemble vertreten,
ansonsten sind HB (Hoch Britische Inseln), HM (Hoch Mitteleuropa) und NWa
(Nordwest, antizyklonal) zu finden. Am Montag sind HNa und HM mit je 18 Membern
am häufigsten, der Rest besteht aus HB-Lagen. Ab Dienstag übernimmt HM die
führende Position (maximal 24 Fälle am Mittwoch), wobei am Donnerstag Wa (West,
antizyklonal) mit ebenfalls 18 Fällen gleichauf liegt mit HM. Die restlichen GWL
im Ensemble sind um die Wochenmitte die oben schon erwähnten Lagen plus Wa.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des heutigen 00 UTC-ECMF-Laufs zum gestrigen 00 UTC-Lauf ist
insgesamt recht gut, zumindest was den mitteleuropäischen Raum betrifft. Es wird
weiterhin von einer antizyklonalen Wettersituation ausgegangen, die zumindest
bis zum Samstag, den 10.12. anhalten soll.
Verglichen mit dem gestrigen 12 UTC-Lauf, ist die Konsistenz bis einschließlich
Mittwoch 00 UTC ebenfalls gut, am Donnerstag 00 UTC fehlt heute der gestern noch
vorhergesagte Kurzwellentrog im Bereich des Greenwich-Meridians, womit auch das
Bodenfeld das zyklonale Zwischenspiel über Norddeutschland im neuesten Lauf
nicht mehr zeigt. Die anschließend im 12 UTC-Lauf erfolgende Zonalisierung wird
nun deutlich später (nämlich erst am Sonntag) prognostiziert.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


GFS und ICON (insbesondere letzteres Modell) stimmen mittelfristig gut mit den
Europäern überein und stützen damit die Aussagen des deterministischen
ECMF-Laufs ("ECMFdet").
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


ECMFdet repräsentiert sowohl im Boden- als auch im Höhendruckfeld sehr gut das
gesamte Ensemble.
Der 120- bis 168stündige Vorhersagezeitraum wird heute in drei (nahezu
gleichgroße) Cluster unterteilt; 168stündig unterscheiden sie sich aber über
Deutschland nur marginal. Der Kontrolllauf und der operationelle Lauf liegen im
Cluster 2. Auch im folgenden Zeitraum 192 bis 240 Stunden gibt es drei Cluster,
wovon 1 und 2 stark antizyklonal über Deutschland geprägt sind, während die 14
Fälle im C3 schon den Übergang von Norden her zu einer mehr zonal-zyklonalen
Lage anzeigen.
Die 850 hPa-Temperatur-Rauchfahne von Offenbach zeigt heute und morgen einen
deutlichen Abfall bis etwa -5 Grad am frühen Samstagmorgen, um dann zunächst
recht stark bis Dienstag früh auf 3 bis 4 Grad anzusteigen. Danach verlangsamt
sich der Anstieg. Die meisten Member des Ensembles enden dann am Samstag bei
etwa 6 Grad. Die Schwankungsbreite selbst am Ende des 10 Tage-Zeitraums ist
nicht übermäßig groß. Am Sonntag (04.) und Montag zeigen alle Member keinen
Niederschlag. Zum Ende der kommenden Woche steigt die
Niederschlagswahrscheinlichkeit an.
NAEFS prognostiziert 180stündig (Donnerstag 12 UTC) die Lage über Deutschland
nicht so stark antizyklonal wie ECMFdet. Ähnlich ist das Modell des
brasilianischen Wetterdienstes CPTEC aufgestellt - also auch antizyklonal über
Mitteleuropa, aber mit insgesamt geringeren Geopotential- und Bodendruckwerten
als ECMFdet.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Bezüglich Windböen und Niederschlag zeigt EFI erwartungsgemäß angesichts der
Antizyklonallage keine Signifikanzen. Im Hinblick auf die Minimumtemperatur ist
von Sonntag bis Mittwoch von eher leicht unternormalen Werten auszugehen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Burkhard Kirsch.