DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
30-11-2016 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 30.11.2016 um 10.30 UTC
Ruhige frühwinterliche Hochdrucklage.
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Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 07.12.2016
Am Samstag, zum Beginn des Mittelfristzeitraumes, liegt nach dem EZMW-Modell ein
umfangreiches hochreichendes Hochs mit seinem Schwerpunkt im Bereich der
Britischen Inseln. Ihm gegenüber steht ein Langwellentrog über ganz Osteuropa,
wobei ein Bodentief über die Ukraine hinweg zieht. Der Nordosten Deutschland
liegt dabei noch im Bereich einer kräftigeren nordnordwestlichen Höhenströmung,
während sich bodennah schon überall der Hochdruckeinfluss durchgesetzt hat.
Dabei wird über Deutschland noch recht viel Grenzschichtfeuchte simuliert,
mangels Hebungsprozessen kommt es aber allenfalls noch zu leichten orographisch
ausgelösten Schneefällen an den Nordrändern der Gebirge. In 850 hPa werden
Temperaturen zwischen -9 Grad an der Oder und -2 Grad am Oberrhein simuliert. Da
aber eine Inversion erwartet wird und mitunter wenig Sonne scheint, liegen die
Temperaturen von den Küsten abgesehen nur bei Werten um 0 Grad in der Spitze.
Am Sonntag verlagert sich das Hoch nach Deutschland, am Montag dann weiter
südostwärts zum Balkan, damit ist auch ein Temperaturanstieg verbunden, der sich
bei simulierter abnehmender Bewölkung auch allmählich in den tiefen Lagen
durchsetzen sollte. Am Montag gelangt dann der Norden allmählich in den
Einflussbereich eines kräftigen Tiefs über Skandinavien, womit im Norden Wolken
und Wind aufkommen, Niederschlag aber kaum. Im Bereich der Ostsee sind aber
Sturmböen möglich.
Am Dienstag und Mittwoch ändert sich die Höhenströmung kaum, es verbleibt weiter
ein Rücken im Westen und ein Langwellentrog im Osten. Bodennah verbleiben wir
weiter unter Hochdruckeinfluss, wobei im Nordosten im Übergangsbereich zu den
Skandinavientiefs etwas mehr Wind, Bewölkung und ab und zu auch etwas Regen zu
erwarten sind. Am Mittwoch gelangen zudem atlantische Frontenreste mit der
nordwestlichen Höhenströmung in den Südwesten unseres Landes. Bei
850-hPa-Temperaturen um oder über 0 Grad fällt verbreitet Regen, der aber unter
Umständen regional auf gefrorenem Boden zu Glatteis führen kann.
In der erweiterten Mittelfrist nähert sich der Höhenrücken von Westen her
Deutschland an und in Bodennähe bleibt meist Hochdruckeinfluss wetterbestimmend.
Somit wird meist ruhiges, oft aber auch trübes Wetter erwartet. Das
Temperaturniveau entspricht in etwa den der Jahreszeit entsprechenden
Erwartungswerten.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz des aktuellen EZMW-Laufs mit seinen beiden Vorläufen ist im
Großen und Ganzen gut. Der gestrige 12-UTC-Lauf zeigte eine leichte Abweichung
am Montag und Dienstag, ein Tief sollte näher bei uns über das östliche
Mitteleuropa ziehen. Im weiteren Verlauf zum Mittwoch zeigt der gestrige
00-UTC-Lauf den Höhenrücken noch über uns, während die jüngeren Läufe diesen
Rücken immer langsamer Mitteleuropa annähern lassen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Insgesamt zeigen die vorliegenden Globalmodelle allesamt ähnliche Lösungen mit
der Dominanz von Hochdrucklagen. Bei den Details sind aber deutliche
Unterschiede auszumachen. So zeigen z.B. am kommenden Wochenende GFS, UKMO und
EZMW den Schwerpunkt des Bodenhochs eher Richtung
Deutschland/Nordsee/Großbritannien, ICON eher Richtung Balkan, GEM und NAVGEM
liegen in etwa in der Mitte zwischen den Lösungen. Zu Beginn der nächsten Woche
zeigen die meisten Modelle den Hochschwerpunkt etwas östlicher als EZMW mit der
Folge, dass der Einfluss des Skandinavientiefs schwächer bliebe. Dafür könnte
dann bei z.B. GFS, was die östlichste Lösung anbietet, das System von Westen
etwas schneller übergreifen. Dieses fehlt aber z.B. bei ICON komplett.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Im Mittelfristzeitraum (Mo 00 UTC bis Mi 00 UTC) verteilt sich das EZMW-Ensemble
auf 3 Cluster, die sich aber stark ähneln und alle den Rücken im Westen und den
Trog im Osten zeigen. Bezüglich des Einflusses des Skandinavientiefs im
Nordosten unterscheiden sie sich aber etwas. C2 (mit dem Hauptlauf und 15
Ensemblemitgliedern) entspricht der ansatzweise zyklonalen Lösung des
Hauptlaufes. C1 (21 Mitglieder mit Kontrolllauf) ist antizyklonaler, bei C3
(Mitglieder) ist Tiefdruckeinfluss in Deutschland frühestens am Mittwoch wieder
im Nordosten etwas zu spüren. Die erweiterte Mittelfrist zeigt nur einen Cluster
mit einem kräftigen Rücken über Mitteleuropa.
Die Rauchfahnen für den Nordosten (Stralsund) zeigen einen Potenzialanstieg zum
Montag und dann konstantes Potenzial. Die 850-hPa-Temperaturen pendeln sich
nächste Woche bei 0 bis -5 Grad ein, was bei etwas westlichem Wind in Küstennähe
recht milde Temperaturen zur Folge hat. Im Südwesten (Freiburg) zeigt sich
deutlich höheres Temperaturniveau in 850 hPa, höheres Potenzial, vor allem
zeigen sich aber kaum Niederschlagssignale. Auffallend ist auch die extrem
zurückhaltende Bewölkungsprognose während der ganzen kommenden Woche.
Ähnlich sehen auch die GFS-Rauchfahnen aus. Allerdings fällt auf, dass es im
Nordosten noch länger kalt sein soll (um 0 Grad in 2 m). Erst zum Donnerstag und
Freitag soll die Temperatur deutlich ansteigen. Zudem wird im Nordosten etwas
höheres Geopotenzial simuliert.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
DAUERFROST:
Bei beständigem Hochdruckwetter wird zwar in der kommenden Woche insgesamt recht
wenig Bewölkung simuliert. Dennoch ist es vorstellbar, dass sich in einigen
Senken in der Mitte und im Süden Deutschlands (z.B. Thüringer Becken,
Donauregion) zäher Nebel oder Hochnebel hält. Dann ist Dauerfrost über mehrere
Tage hinweg möglich. In höheren Lagen des östlichen Berglandes (ab 400 bis 600
m) ist kommende Woche teilweise Dauerfrost über mehrere Tage hinweg
wahrscheinlich.
STRENGER FROST:
In klaren Nächten kann es während der kommenden Woche stellenweise in den dafür
prädestinierten Lagen strengen Frost geben. Verbreitet strenger Frost ist nicht
zu erwarten.
GLATTEIS:
Ab Dienstag sind im äußersten Nordosten geringe Niederschläge möglich, dann kann
es im Übergangsbereich zur Kaltluft auch örtlich Glatteis geben. Ab Mittwoch
besteht dann vor allem im südwestlichen Bergland geringe Glatteisgefahr.
STURM:
Nach Cosmo-LEPS kann es im äußersten Nordosten am Sonntag und Montag einzelne
stürmische Böen geben, die Wahrscheinlichkeit ist aber gering. Nach EZMW-EPS
wären auch noch am Dienstag im äußersten Nordosten stürmische Böen möglich, aber
ebenso mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, EZMW-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Peter Hartmann