DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
14-05-2024 09:01
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 14.05.2024 um 10.30 UTC
Vor allem in der Südhälfte Deutschlands zeitweise Schauer und Gewitter. Lokal
auch Unwetter durch Starkregen gering wahrscheinlich.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 21.05.2024
Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums am kommenden Freitag haben wir
es weiterhin noch mit einer Omegalage über Europa zu tun. Die blockierende
Antizyklone liegt dabei über dem Ostseeraum und Schweden, die flankierenden
Tröge Über der Biskaya und nahe dem Schwarzen Meer. Auf der Vorderseite des
Troges über Südwesteuropa herrscht über Mitteleuropa und Deutschland eine
zyklonale Südostströmung, mit der feuchtwarme Luft in die Mitte und den Süden
geführt wird. Es bilden sich in einer Tiefdruckzone Schauer und teils kräftige
Gewitter, die mit intensiven, warnrelevanten Regenfällen verbunden sein können.
In den Norden dagegen gelangt mit lebhafter Ostströmung trocken warme Luft. Hier
scheint bei teils sommerlichen Temperaturen meist die Sonne.
Am Samstag bestimmt der von der Biskaya über Deutschland nach Osten reichende
Höhentrog unser Wetter. Dabei liegt eine mit feuchter, mäßig warmer und
instabiler Luft angefüllte Tiefdruckrinne über Deutschland. Das Hoch über
Skandinavien und Osteuropa bleibt zwar erhalten, dennoch wird die trockenwarme
Ostströmung langsam nach Norden gedrängt und die feuchte Luft mit Regen und
Gewittern soll sich nordwärts ausbreiten. Lediglich der Nordosten uns äußerste
Norden bleibt davon noch verschont, dort scheint noch zeitweise die Sonne und es
bleibt trocken.
Am Sonntag ändert sich an der Situation kaum etwas. Im Süden und in der Mitte
weiterhin Schauer und Gewitter, die beim Starkregen auch unwetterartig sein
können. Im Norden weiterhin meist freundlich und trocken. Mit sommerlichen
Temperaturen um 25 Grad.
Am Montag liegen wir dann eher auf der Vorderseite eines Troges über Westeuropa
unter südlicher Strömung in der Höhe, bzw. in einer schwach gradientigen
Bodentiefdruckrinne. Der Hochdruckeinfluss ist nach Nordost- und Osteuropa
abgedrängt. Das unbeständige, von Regen und Gewittern geprägte Wetter setzt sich
fast überall durch. Erneut sind kräftige Gewitter mit Starkregenfällen möglich.
Lediglich im äußersten Nordwesten bleibt es noch trocken. Die Temperaturen
bleiben, mit Ausnahme in der Küstenregion, im sommerlichen Bereich.
Am Dienstag herrscht in Deutschland generell Tiefdruckeinfluss. In der
eingeflossenen feucht warmen Luftmasse sind einzelne Schauer uns Gewitter an der
Tagesordnung, diese können beim Starkregen in den Unwetterbereich kommen.
Unmittelbar an der Küste bleibt es dagegen noch weitgehend trocken.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz des europäischen Modells ist derzeit mäßig bis gut. Die
Ausdehnung der feuchtwarmen Luftmasse aus dem Südwesten Richtung Norden
vollzieht sich aktuell etwas langsamer als gestern. Die Küstenregionen sollen
dabei sogar außen vor bleiben. Die vorangegangenen Läufe waren bis auf den
gestrigen ähnlich.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die anderen Globalmodelle ICON, GFS und UKMO liegen zunächst auf einer Linie mit
den Europäern, mit den üblichen kleineren Unschärfen. Ab dem Wochenende werden
die Abweichungen größer, z.B. in der Frage inwieweit der Norden von der feuchten
Luft erfasst wird. Das dort auch was vom Regen ankommt, zeigen alle Modelle, wie
viel ist unsicher. Bis zum Ende der Mittelfrist werden jedenfalls auch trockene
Ecken angedeutet. Ansonsten deuten alle Modelle regenreiches Wetter und
Gewitterneigung an. Auch die hohen Niederschlagsmengen vor allem im Westen und
Südwesten werden modellübergreifend gezeigt, demnach ist regentechnisch einiges
zu erwarten mit Stark- und Dauerregen zumindest lokal bis in den
Unwetterbereich.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Aus Sicht der ENS Rauchfahnen besteht kein Grund an der vom Hauptlauf
vorgeschlagenen Entwicklung zu zweifeln. Der Spread in den Kurven bleibt
überschaubar, auch wenn ab dem Wochenende die Bandbreite etwas größer wird.
Regensignale gibt es über der Mitte und dem Süden fast durchgehend, im Norden
kommen sie im Laufe des Wochenendes nur sporadisch an. An der Küste bleibt es
voraussichtlich weitgehend trocken.
Die Clusterung setzt bis in die erweiterte Mittelfrist auf Blocking. Die
positive Geopotentialanomalie hält sich dort, allerdings mit zyklonalen
Strukturen südlich davon über Mitteleuropa.
Freitag und Samstag gibt es zwei Cluster, dann bis Montag drei. Das Verhalten
der oft kleinräumigen Strukturen über uns ist unsicher, der Hauptlauf liegt in
Cluster eins.
Die vier Cluster der erweiterten Mittelfrist unterscheiden sich stärker.
Vorübergehend könnte sich der antizyklonale Einfluss, ausgehend von einem Hoch
über Nordeuropa bei uns wieder verstärken (Cluster 1, 21 Member)
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Regen und Gewitter dürften das Bild seitens der Warnungen prägen. Die
Gewitterneigung erfasst im Laufe des Sonntags auch Teile Norddeutschland, wenn
auch abgeschwächt. In den Gewittern sind bei recht hohem Wassergehalt und
langsamer Verlagerung Starkregenmengen wahrscheinlich, lokal Unwetter. Vor allem
im Südwesten und Westen dürfte auch mehrstündiger, nichtgewittriger Starkregen
eine Rolle spielen. Die Wahrscheinlichkeiten für warnrelevante Regenfälle sind
dort am größten. Auch unwetterartige Mengen sind zumindest lokal nicht
ausschließbar.
EFI hat am Freitag Hinweise auf hohe Regensummen im Westen, am Samstag auch in
der Mitte zu bieten. Da die Konstellation am Sonntag und Montag ähnlich bleibt,
sind auch dann ergiebige Regenfälle nicht ganz unwahrscheinlich. Die Ensembles
zeigen für diverse Zeiträume teils deutliche Hinweise auf markante Regensummen,
und sporadisch schwache Signale für Unwettermengen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mos-Mix, MOS-IFS +EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Stefan Külzer