Thema des Tages

08-05-2024 11:20


Wetter aktuell

Langes Eltern-Wochenende



Im heutigen Thema des Tages beschäftigen wir uns etwas ausführlicher
mit dem Wetter von Vatertag bis Muttertag.



Nachdem in den letzten Tagen und Wochen vermehrt Tiefdruckgebiete das
Wetter in Deutschland beeinflusst haben, setzt sich nun
Hochdruckgebiet THOMAS durch. Es sorgt für zunehmend trockenes und
sonniges Wetter. In der Höhe fließt auch deutlich mildere Luft ins
Land, die sich durch Absinkprozesse im Hoch allmählich in tiefere
Lagen durchsetzt. Bis Samstag liegt THOMAS über Deutschland,
verlagert sich aber mehr und mehr in den Norden Europas. Am Sonntag
weicht der Hochdruckeinfluss allmählich zunehmendem Tiefdruckeinfluss
von Westen her.

Am Donnerstag (Vatertag, Christi Himmelfahrt) liegt THOMAS mit einem
Druck von etwas über 1025 Hektopascal über dem Norden Deutschlands.
Sein Einfluss reicht allerdings über die Nordsee bis kurz vor Island,
über die Britischen Inseln bis zum nahen Atlantik, über Osteuropa bis
nach Russland und nach Süden bis ans Mittelmeer. Es ist also ein
recht ausgedehntes Hochdruckgebiet. Auch am Freitag reicht der
Hochdruck von Skandinavien bis nach Mallorca und von Irland bis nach
Südrussland. Das Zentrum mit mehr als 1025 Hektopascal wird dann über
der Nordsee und den Niederlanden liegen. Um das Hoch herum strömt die
Luft im Uhrzeigersinn, das heißt bodennah wird die Luft zunächst
nicht wärmer. Allerdings spannt sich in der Höhe ein Keil ausgehend
von Nordafrika auf. Er führt in höheren Luftschichten zunehmend warme
Luft nach Deutschland. Da im Hochdruckgebiet die Luft absinkt, wird
es so von Tag zu Tag trotz nördlichen Windes etwas wärmer bei uns.

Am Donnerstag erreicht die Temperatur Höchstwerte um 22 Grad,
lediglich im äußersten Norden mit auflandigem Wind und unter
dichteren Wolken ganz im Süden ist es etwas kühler. Dort ist
zeitweise und örtlich auch etwas Regen möglich, der aber insgesamt
nur sehr gering ausfällt. Die Sonne scheint vor allem in einem
Streifen von der Oder bis an die Saar über längere Zeit. In der Nacht
geht die Temperatur meist auf 9 bis 6 Grad zurück. Im Südosten kann
es vor allem in geschützten Lagen kühler werden. Frost oder Frost in
Bodennähe ist aber nicht wahrscheinlich.

Am Freitag erwärmt sich die Luft verbreitet auf über 20 Grad. Im
Südwesten sind teilweise Höchstwerte um 25 Grad möglich. Nur an den
Küstenabschnitten mit auflandigem Wind ist es weiterhin kühler, da
die Nord- und auch Ostsee derzeit noch frisch sind. Niederschläge
sind am Freitag selten. Lediglich im äußersten Norden und Nordosten
sind im Zusammenhang mit der schwachen Front eines Tiefs über
Nordrussland vereinzelt ein paar Spritzer Regen oder schwache Schauer
möglich. Am meisten Sonne gibt es am Freitag im Westen und Süden des
Landes.

Am Samstag schwächt sich das Hochdruckgebiet langsam ab. Es erstreckt
sich aber weiterhin über weite Teile Nord- und Mitteleuropas. Im
Nordosten und Osten liegen noch Frontenreste eines Tiefs über
Russland. Am Sonntag zieht sich der hohe Luftdruck weiter nach
Nordeuropa zurück. Von Westen her rückt allmählich tieferer Luftdruck
näher. Die Strömung dreht auf östliche Richtung. In der Höhe fließt
weiterhin warme Luft zu uns, in 850 Hektopascal (also etwa 1400
Metern Höhe über Meer) erreichen den Süden und Südwesten am Sonntag
10 bis 12 Grad.

Die Frontenreste im Nordosten und Osten sorgen am Samstag für
zahlreiche Wolken, Regen fällt aber nur zeit- und gebietsweise und in
geringer Menge. Durch die Wolken ist die Sonnenausbeute im Osten
geringer und liegt teils nur bei 7 von rund 15 möglichen Stunden.
Dennoch wird es mit 20 bis 23 Grad angenehm warm. Im Westen und
Südwesten erreicht die Temperatur bei 10 bis 12 Stunden Sonne häufig
mehr als 25 Grad. Somit stellt sich im Westen und Südwesten am
Samstag oft ein Sommertag ein. Bei anhaltend nördlichem Wind sind die
Küstenabschnitte temperaturmäßig die "Verlierer". Über die 10 bis 13
Grad kühle Ostsee wird beständig kühle Luft an Land geführt. Auch die
Nordsee ist nicht wärmer und so gilt für die Küsten und Inseln dort
das Gleiche.

Am Sonntag (Muttertag) ist die Front abgezogen und auch im Osten
setzt sich wieder häufiger die Sonne durch. Insgesamt gibt es aber im
Tagesverlauf mehr Quellwolken und vor allem über dem Bergland sind
Schauer oder einzelne Gewitter möglich. Sie sorgen in einer eher
undynamischen Lage für Hebung und lösen so möglicherweise Regenfälle
aus. Nach Norden und Osten hin ist die Schauerneigung gering, es gibt
dort weniger hohe Berge. Die Niederschlagsmengen sind in der Fläche
betrachtet gering und es wird auch im Süden und Westen bei weitem
nicht jeden treffen. Aber die Neigung zu Schauern steigt und der
potentiell niederschlagbare Wasseranteil liegt bei 20 bis 25 Litern
pro Quadratmeter. Wo es also schauert oder gewittert, kann in kurzer
Zeit Starkregen auftreten. Mit der warmen Höhenluft geht auch die
Temperatur noch etwas nach oben und so sind am Sonntag im Westen
teils bis zu 27 Grad möglich. Nach Osten hin werden nach derzeitigem
Stand bis zu 24 Grad erreicht. Durch den nachlassenden Nordwind
profitieren auch einige Küstenabschnitte von zunehmender Milderung.

Alles in allem stehen uns wettertechnisch ein paar ruhige Tage ins
Haus. Die Sonne scheint recht häufig und es wird zunehmend wärmer.
Dabei fällt nur zeit- und gebietsweise wenig Regen. Am Sonntag ist
die Schauer- und Gewitterneigung vor allem im Bergland erhöht, bis
dahin besteht jedoch keine Wettergefahr.


Dipl.-Met. Jacqueline Kernn

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 08.05.2024

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