Thema des Tages

22-04-2024 13:50


Wetter aktuell

Was macht das Wetter am "Tag der Erde" oder "Tag der Aprilschauer"?


Am heutigen 22. April wird nicht nur der internationale "Tag der
Erde" oder der US-amerikanische "Tag der Aprilschauer" begangen,
sondern auch das Maximum beim Sternschnuppenschwarm der Lyriden
erreicht. Näheres hierzu wird im heutigen Thema des Tages erläutert.


Seit 1970 steht der 22. April im Zeichen des Umweltschutzes. Mehr als
170 Länder begehen den "Tag der Erde". International wird dieser
Aktionstag nicht nur als "Earth Day", sondern häufig auch als
"International Mother Earth Day" bezeichnet. Bolivien schlug den
Vereinten Nationen im Jahr 2009 diesen Namen vor. Das hehre Ziel ist
es, dass man das eigene Konsumverhalten oder den eigenen ökologischen
Fußabdruck hinsichtlich Nachhaltigkeit überdenkt. Auch Künstler
ließen sich von diesem Aktionstag inspirieren. Beispielsweise
verarbeitete Michael Jackson seine Gedanken hierzu in seinem "Earth
Song". Das internationale Motto lautet in diesem Jahr "Planet versus
Plastics", also "Planet gegen Plastik". Die Produktion von
Kunststoffen sollte reduziert und das Recyceln von Plastik forciert
werden. In Deutschland gibt es ein eigenes Motto, welches in diesem
Jahr "Wasser macht Leben möglich" lautet. Wasser sollte sinnvoll
verwendet und nicht verschwendet werden.

In den USA steht der 22. April zudem im Zeichen des wechselhaften
Wetters, denn dort wird heute der "April Showers Day" ("Tag der
Aprilschauer") begangen. Die Initiative geht auf den E-Card-Anbieter
123greetings.com zurück. Allerdings bleibt unklar, in welchem Jahr
der Aktionstag ins Leben gerufen wurde und warum dieser genau auf den
22. April fällt. Namensgebend sind die plötzlich auftretenden und
mitunter heftigen Regen-, manchmal auch Graupel- oder Schneeschauer.
Diese sind klassisch für das wechselhafte Aprilwetter, denn wie ein
bekanntes Sprichwort sagt: "Der April macht, was er will". Doch warum
ist das Aprilwetter so unbeständig? Die Unbeständigkeit kann damit
begründet werden, dass die Meere und Polargebiete aktuell noch
relativ kühl sind. Je nach Wetterlage wird immer mal wieder kalte
Polarluft nach Deutschland geführt. Der Sonnenstand ist aber bereits
relativ hoch. Somit kann sich das Land tagsüber bei Sonnenschein
schon stärker erwärmen. Die hochreichend kalte Polarluft wird
labilisiert. Die warme Luft steigt dann in Blasen auf, wodurch sich
im Tagesverlauf Quellwolken bilden, die schließlich für Schauer oder
auch kurze Gewitter sorgen können.

Des Weiteren wird in der kommenden Nacht das Maximum beim
Sternschnuppenschwarm der Lyriden erreicht. Dann können etwa 18
Sternschnuppen pro Stunde gesichtet werden, in Deutschland aber meist
weniger. Zum Vergleich: Bei den Perseiden im August sind es mehr als
100.

Doch lässt die aktuelle Wetterlage überhaupt einen Blick in den
Sternenhimmel zu? Das Hoch QUADARIUS und das Tief ANNINA II haben
dafür gesorgt, dass sich bei uns eine nördliche Strömung eingestellt
hat. Zudem wirbelt das Tief BIRUTA im Golf von Genua.


Dieses Tief sorgt für leichte Schneefälle am Alpenrand. Ansonsten
ziehen bei wechselnder bis starker Bewölkung Schauer über das Land.
Bevorzugte Regionen hierfür sind der Norden, Westen sowie Teile der
Mitte. Im höheren Bergland fallen oftmals auch Schneeflocken anstatt
Regentropfen. Vereinzelt können auch Blitz und Donner mit von der
Partie sein. Bei Höchstwerten von meist weniger als 10 Grad ist es
zudem recht kühl.

In der Nacht zum Dienstag lässt die Schauertätigkeit allmählich nach
und die Bewölkung lockert vielfach auf. Somit sollte in vielen
Regionen ein Blick in den Sternenhimmel möglich sein.

Man sollte sich allerdings warm einpacken, denn die Temperaturwerte
sinken in den leichten Frostbereich. Ausnahmen hierbei sind das
Küstenumfeld, der Oberrhein sowie der äußerste Südosten. Verbreitet
ist zudem mit mäßigem Bodenfrost zwischen -3 und -10 Grad zu rechnen.
Alle Pflanzenfreunde horchen bei dieser Nachricht auf, denn es gilt,
die Pflanzen vor den frostigen Temperaturen zu schützen.


M.Sc. Tanja Sauter

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 22.04.2024

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