Thema des Tages
26-03-2024 13:20
Wetter aktuell
Was ist an Ostern alles möglich?
Nur noch wenige Tage bis Ostern. Also Zeit dafür, aufs Osterwetter zu
blicken. Doch heute soll es darum gehen, was an Ostern in der
Vergangenheit alles geboten wurde. Von Schnee bis Sommerwetter war
schon alles dabei. Mehr dazu im heutigen Thema des Tages.
Das Osterwetter erfreut sich einer besonders großen Varianz, denn
nahezu alles ist möglich. Von Dauerregen, über heftige Gewitter,
Sturm und Schneefall bis hin zu sommerlichen Temperaturen ist an
Ostern alles möglich. Grund dafür ist unter anderem der schwankende
Zeitpunkt des Osterfests. Der früheste Ostersonntag ist mit dem
22.03. schon Ende März, während der späteste erst auf den 25. April
fällt. Das allein sorgt dafür, dass spätere Ostertermine tendenziell
eher wärmer sind als die, die Ende März liegen. Entsprechend ist die
Wahrscheinlichkeit für schneebedeckte Ostern Ende März größer als
Ende April.
Sehr schneereich waren beispielsweise die Jahre 1967, 1968,1970 und
1988 in den Mittelgebirgen, denn teilweise wurde 100 bis 200 cm, 1988
auch am Großen Arber über 350 cm der weißen Pracht gemessen. Im Jahre
1970 gab es im Osten und Nordosten des Landes sogar im Tiefland eine
5 bis 15 cm mächtige Schneedecke. Beispielsweise meldeten am
Ostersonntag Berlin 10 cm und Chemnitz (Sachsen) 9 cm. In der
jüngeren Vergangenheit gab es 2008 über der breiten Mitte weiße
Ostern bis ins höhere Flachland. Außerdem muss das Jahr 2018 genannt
werden. Hier fiel das Osterfest auf Anfang April. Über den Nordosten
des Landes zog ein Tiefdruckgebiet hinweg, an dessen Nordflanke es
rund um die Ostsee zu kräftigen Schneefällen kam. Verbreitet
akkumulierte sich dort die Schneedecke auf 20 bis 35 cm.
Besonders warm präsentierte sich das Osterfest 2000 im Osten.
Verbreitet wurden 25 bis 30 °C erreicht. Spitzenreiter war Potsdam
mit 30,0 °C am Ostersonntag (23.04.). Dies entspricht sogar einem
heißen Tag. Sehr warm war es auch am Osterfest 1962. Dort fiel der
Ostersonntag auf den 22.04. und in der Südosthälfte kletterte das
Thermometer auf Höchstwerte zwischen 25 und 29 °C. Beispielsweise gab
es in Roth bei Nürnberg (Bayern) 29,2 °C und in Potsdam (Brandenburg)
29,0 °C. 2019 und 2020 fiel Ostern im Westen und Südwesten sehr warm
aus. In diesen Jahren wurde an einigen Stationen ein Sommertag mit
Höchstwerten über 25 °C erreicht. Spitzenreiter am Ostersonntag war
dabei Rheinau-Memprechtshofen (Baden-Württemberg) am 21.04.2019 mit
26,9 °C. Übertrumpft werden die Werte vom Jahr 1949, denn da gab es
beispielsweise in Bernkastel-Kues unfassbar warme und
schweißtreibende 31,2 °C am Ostersonntag (17.04.).
Die kältesten Osterfeste datieren aus den Jahren 1964, 1977, 2008 und
2013. In diesen Jahren lagen die Höchstwerte nur im niedrigen
einstelligen Bereich. Insbesondere in den Mittelgebirgen herrschte
oftmals Dauerfrost und im Jahr 2013 kletterte die Temperatur in der
gesamten Mitte am Ostersonntag (23.03) nicht über den Gefrierpunkt.
Beispielsweise lag an diesem Tag das Maximum selbst in Erfurt
(Thüringen) nur bei -1,0 °C. Auch die Nächte waren an diesem
Osterfest empfindlich frisch. Verbreitet trat leichter bis mäßiger,
in einigen Mittelgebirgen auch strenger Frost unter -10 °C auf.
Ungewöhnlich nass war es an Ostern 1986. In einigen Gebieten fielen
in diesem Jahr über die Feiertage hinweg in der Mitte, dem Westen und
Südwesten 40 bis 80 l/qm. Dies entspricht dem gesamten
durchschnittlichen Monatsniederschlag. Den meisten Niederschlag
verzeichnete Freiensteinau (Hessen) mit 61,4 l/qm in 24 Stunden.
Rekordwerte werden am diesjährigen Osterfest wahrscheinlich nicht
verzeichnet werden. Wie das Osterwetter im Detail über die Bühne
geht, wird im morgigen Thema des Tages erläutert. Ein grober Trend
sei schon mal verraten. Er lautet: Mild bis sehr mild und
wechselhaft.
Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 26.03.2024
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