Thema des Tages

24-03-2024 13:50


Wetter aktuell
Aprilwetter im März

Schnelle Wechsel aus dichten Wolken mit Schauern und sonnigen
Abschnitten, dazu Graupelkörner, Schnee im Bergland und ein
gelegentliches Gewitter: Derzeit erinnert der Wettercharakter eher an
typisches "Aprilwetter". Was hat es damit auf sich und wie sieht die
Wetterentwicklung der kommenden Tage aus?

Ein Schwung höhenkalter Luft beschert uns derzeit ein typisches
"Aprilwetter" im März. Dabei ist die Ursache für das chaotisch
wirkende Wetter in der unterschiedlich schnellen Erwärmung von
Wasser- und Landmassen zu finden. Während sich das Land durch die
schon kräftige Märzsonne erwärmen kann, brauchen die großen Gewässer
deutlich länger um "auf Touren zu kommen". So können dann teils große
horizontale Temperaturunterschiede zwischen Meer und Kontinent
entstehen, woraus schließlich der wechselhafte Aprilwetter-Charakter
entsteht.

So konnte bereits am heutigen Sonntagmorgen (24.03.2024) ein bunter
"Strauß" an Wetterphänomenen beobachtet werden, die sich auch im
weiteren Tagesverlauf zeigen werden. Wiederholt ziehen Regen- und
Graupelschauer über Deutschland hinweg, die im Bergland und an den
Alpen zeitweise in Schnee übergehen. Dazu treten auch hier und da bei
kräftigeren Entwicklungen kurze Gewitter auf. Insbesondere in
Schauer- und Gewitternähe kann der westliche Wind zudem stark bis
stürmisch auffrischen. Dieses "Schmuddelwetter" wird allerdings
zeitweise unterbrochen, denn zwischen dichteren Wolken zeigt sich hin
und wieder auch mal die Sonne.

Dazu fließt an der Westflanke von Tief "Kilia I" über Dänemark (Tief
"Kilia II" liegt im Bereich des Finnischen Meerbusen) mit einer
nördlichen Strömung maritime Polarluft nach Deutschland. Zwar ist
diese deutlich kühler als die Luft in den Tagen und Wochen zuvor,
dennoch stellt sich mit Höchstwerten von 6 bis 10 Grad am heutigen
Sonntag ein der Jahreszeit entsprechendes normal temperiertes
Temperaturniveau ein. Und auch Nachtfröste spielen insbesondere in
den Mittelgebirgen sowie an den Alpen eine Rolle.

Am Montag beeinflusst das "Aprilwetter" dann noch den Nordosten und
Osten Deutschlands. Sonst stellt sich Zwischenhocheinfluss ein und
die Strömung dreht allmählich wieder auf südwestliche bis südliche
Richtungen. Damit gelangt deutlich mildere Luft in den Westen und die
Höchstwerte steigen dort bereits auf bis zu 14 Grad.

Am Dienstag zeigt sich dann unter weiterhin anhaltendem
Zwischenhocheinfluss vielfach die Sonne und die mildere Luft macht
sich in weiten Teilen des Landes breit. Damit klettern die
Höchstwerte noch ein wenig höher auf bis zu 17 Grad im Südwesten. Nur
in den westlichen Landesteilen ziehen bereits erste dichtere
Wolkenfelder auf.

Diese sind sozusagen die Vorboten des Ausläufers eines
Tiefdrucksystems über Frankreich und Großbritannien, der einen
wechselhafteren Witterungsabschnitt einläutet. Dieser Ausläufer zieht
zum Mittwoch von Westen her nach Deutschland und überquert uns bis
Donnerstagmorgen allmählich ostwärts. Dabei regnet es vorübergehend
und auch der Wind frischt zeitweise stark böig auf. Bei 10 bis 16
Grad ist es für die Jahreszeit wieder etwas zu mild. Am Donnerstag
und Freitag folgt dann von Westen her sogleich der nächste Ausläufer
eines weiteren Tiefs vor Irland, der mit windigem Schauerwetter und
einzelnen Gewittern für ein Anhalten des wechselhaften Wetters sorgt.


Am Osterwochenende nimmt die Niederschlagsneigung dann wieder ab.
Insbesondere in der Südosthälfte kann sich häufiger die Sonne zeigen
und die Temperaturen steigen dort sogar auf Werte um 20 Grad.


MSc.-Met. Sebastian Schappert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 24.03.2024

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