Thema des Tages
23-03-2024 13:20
Wissenschaft kompakt
Internationaler Tag der Meteorologie 2024
Jedes Jahr am 23. März wird der Welttag der Meteorologie begangen,
dieses Jahr unter dem Motto "At the Frontline of Climate Action".
Das Datum für den internationalen Tag der Meteorologie wurde nicht
durch Zufall ausgewählt, sondern geht auf das Gründungsdatum der WMO
(Weltorganisation für Meteorologie, engl.: World Meteorological
Organization) am 23.03.1950 zurück. Damals trat die Konvention zur
Errichtung der WMO als Nachfolgeorganisation der zwischen 1873 und
1879 ins Leben gerufenen Internationalen Meteorologischen
Organisation (IMO) in Kraft. Ein Jahr später wurde die WMO mit Sitz
in Genf eine Teilorganisation der Vereinten Nationen (UNO). Die
gewählte Organisationsstruktur soll dabei die friedliche
Zusammenarbeit der nationalen Wetterdienste ermöglichen.
Das Mandat der WMO bezieht sich auf die Bereiche Meteorologie (Wetter
und Klima), angewandte Hydrologie und weitere verwandte
geophysikalische Wissenschaften. Da Wetter, Klima und der
Wasserkreislauf keine nationalen Grenzen kennen, ist eine
internationale Zusammenarbeit auf globaler Ebene für die Entwicklung
der Meteorologie und Hydrologie sowie für die Nutzung der Vorteile
ihrer Anwendung unerlässlich. Die WMO bietet dabei den Rahmen für
eine solche internationale Zusammenarbeit für ihre 193
Mitgliedstaaten und Territorien.
Die WMO leistet einen wichtigen Beitrag, indem sie die Zusammenarbeit
zwischen den Nationalen Wetterdiensten und den Hydrologischen
Diensten (NMHS) ihrer Mitglieder fördert und die Anwendung von
Meteorologie und Hydrologie in vielen gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Bereichen vorantreibt. Hervorzuheben sind dabei die
Förderung und Regelung des freien und uneingeschränkten Austausches
von Daten und Informationen, Produkten und Dienstleistungen in
Echtzeit oder nahezu in Echtzeit. Die Organisation spielt außerdem
eine führende Rolle bei den internationalen Bemühungen zur
Überwachung und zum Schutz von Klima und Umwelt. In Zusammenarbeit
mit anderen UN-Organisationen und NMHS unterstützt die WMO die
Umsetzung des UNFCCC (Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über
Klimaänderungen) sowie einer Reihe von Umweltübereinkommen und ist
maßgeblich an der Beratung von Regierungen beteiligt.
Das Thema des Weltwettertages 2024 lautet im englischen Original "At
the Frontline of Climate Action" und kann übersetzt werden mit "An
vorderster Front des Klimaschutzes". Dieses Motto soll laut WMO
darauf hinweisen, dass der Klimawandel eine reale Bedrohung für
unsere gesamte Zivilisation ist. Die Auswirkungen seien bereits jetzt
sichtbar und können katastrophal sein, wenn wir nicht handeln. Ziel
13 des beschlossenen Maßnahmenplans für nachhaltige Entwicklung
verpflichte uns, "dringende Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels
und seiner Auswirkungen zu ergreifen". Dabei sei die Arbeit der
WMO-Gemeinschaft für den Klimaschutz und für die Erreichung der
allgemeinen Ziele für nachhaltige Entwicklung unverzichtbar. Dazu
zähle die Verringerung von Hunger und Armut, die Verbesserung von
Gesundheit und Wohlbefinden, die Gewährleistung von sauberem Wasser
und bezahlbarer und sauberer Energie, der Schutz des Lebens unter
Wasser und an Land sowie die Intention unsere Städte und Gemeinden
widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen.
Im Statement zum heutigen Tag schreibt die WMO weiter, dass Wetter-
und Klimavorhersagen dazu beitragen die Nahrungsmittelproduktion
anzukurbeln und dem Ziel "kein Hunger" näher zu kommen. Die
Verknüpfung von Epidemiologie und Klimainformationen helfe außerdem
klimasensitive Krankheiten zu verstehen und auch zu bewältigen.
Entsprechende Frühwarnsystem könnten nach Ansicht der WMO helfen, die
Armut zu reduzieren, indem sie den Menschen die Möglichkeit geben,
sich auf extreme Wetterereignisse vorzubereiten und damit die
Auswirkungen zu begrenzen. Die WMO, ihre Mitglieder und Partner
treiben dafür den gesamten Wertschöpfungszyklus, der von der
Wissenschaft über Dienstleistungen bis hin zu Maßnahmen zum Wohl der
Gesellschaft reicht, voran. Dabei wird das Wissen über unser
Erdsystem erweitert, der Zustand des Klimas und der Wasserressourcen
überwacht und wissenschaftliche Informationen zur Reduzierung von
Treibhausgasemissionen sowie Frühwarnungen zur Verfügung gestellt.
Mag.rer.nat. Florian Bilgeri
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 23.03.2024
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