Thema des Tages
10-03-2024 11:50
Wetter aktuell
Die Tiefs ELFI 1 und 2 bringen zumindest vorübergehend die
unbeständige Witterung zurück!
Nach einem freundlichen Wetterabschnitt sorgt nun Tief ELFI wieder
für einen unbeständigen Witterungsabschnitt. Dabei bleibt es aber
weiter überdurchschnittliche mild, sodass die Chancen auf einen
weiteren zu warmen Monat steigen.
Nach ein paar frühlingshaften Tagen mit recht viel Sonnenschein ist
nun wieder Tiefdruckeinfluss am Zug. In diesem Kontext ist die Rede
von Tief ELFI, welches die Gabe hat, als eine Art Dipoltief sowohl im
Golf von Biskaya als auch über dem Alpenraum einen Schwerpunkt zu
bilden. In den Tiefdruckkomplex um ELFI wabert schließlich auch noch
ein Tiefausläufer (vgl. Abb. 1).
Am heutigen Sonntag spüren die meisten Bürger des Landes aber noch
wenig vom aufziehenden Tiefdruckkomplex um ELFI 1 und 2. Vielfach
kann die Sonne abgesehen von mehr oder weniger dichten Schleierwolken
noch häufiger scheinen. Erst ab dem Mittag schickt ELFI schließlich
als Vorhut eines Tiefausläufers dichtere Wolken von Westen und
Südwesten her ins Land, die schließlich eine unbeständige
Witterungsperiode einläuten. Da auf der Ostflanke von ELFI die Luft
direkt aus dem zentralen Mittelmeerraum herumgeholt bis nach
Deutschland gelangt, sind die Temperaturen für die Jahreszeit weiter
ungewöhnlich warm. Mit Föhnunterstützung am östlichen Alpenrand sind
Höchstwerte bis 20 Grad möglich, aber auch sonst muss man bei meist
zweistelligen Werten nicht frieren. Nur im Küstenumfeld, wo die noch
kühle See die Temperaturen dämpft, fühlt es sich bei einem stark
böigen Ostwind doch sehr frisch an. Resultierend liegen die aktuellen
positiven Abweichungen ausgewählter Städte in Deutschland zwischen
1,7 und 3,8 Grad. In der Fläche werden derzeit im Vergleich zum
vieljährigen Mittel von 1991 bis 2010 eine positive Anomalie von rund
2,4 Grad verzeichnet (vgl. Abb. 2).
Zum Wochenstart am Montag und Dienstag schwingt dann Tief ELFI den
Löffel in der Wetterküche Deutschlands. Dabei erhält sie aber auch
Unterstützung aus höheren Luftschichten. Somit muss in weiten Teilen
Deutschlands wieder mit Regen gerechnet werden. Vor allem im Westen
und der Mitte kann es auch kräftiger und länger anhaltend nass
bleiben (Dauerregen). Der Osten bekommt dagegen kaum etwas vom
ungemütlichen Wetter ELFIs ab. Ab Mittwoch soll sich dann wieder
vorübergehend ein Hoch über Mitteleuropa einnisten. Wie stetig dieses
ist oder ob ab Freitag von Westen rasch wieder neue Tiefausläufer
atlantischer Tiefs auf das Land übergreifen, muss noch abgewartet
werden. Zumindest der Donnerstag scheint nach aktuellem Stand nahezu
landesweit wieder freundlich und trocken zu sein.
Da kurz- und mittelfristig polare Kaltluft nicht angezapft wird und
stattdessen die Luft eher vom Atlantik oder dem westlichen
Mittelmeerraum nach Deutschland strömt, bleiben die Temperaturen für
die Jahreszeit überdurchschnittlich. In der zweiten Dekade weist z.B.
das IFS des europäischen Zentrums für mittelfristige Vorhersagen
(ECMWF) eine positive Abweichung von 1 bis 6 Grad aus (vgl. Abb. 3).
Auch nach dem GFS bzw. CFSR des National Centers for Environmental
Prediction (NCEP) soll es 2 bis 6 Grad zu warm sein (ohne Abb.). Bis
Ende März geben die mittel- und langfristigen Modellprognosen im
Vergleich zu den typischen klimatischen Bedingungen schließlich einen
positiven Temperaturoffset von rund 1 bis 4 Grad an (ohne Abb.).
Somit würde sich auch der März in die überdurchschnittlich
temperierten Monate einreihen.
Dipl.-Met. Lars Kirchhübel
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 10.03.2024
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