Thema des Tages

18-12-2023 14:50


Wetter aktuell
Turbulente Vorweihnachtswoche


Wechselhaft, stürmisch und viel Niederschlag. So lässt sich der
Wettercharakter ab Mitte der Woche kurz und knapp beschreiben. Doch
was erwartet uns in der Vorweihnachtswoche genau und welche
Wettergefahren drohen?


Eines ist sicher, der heutige Montag wird wettertechnisch der
ruhigste Tag der Woche. Über dem Süden und der Mitte verweilt das
Hochdruckgebiet FIONA, das sich von der Iberischen Halbinsel bis zum
Schwarzen Meer erstreckt. Aufgrund einer sehr ausgeprägten Inversion
kann sich dort aber nicht überall die Sonne durchsetzen. Gebietsweise
halten sich vor allem in den Flussniederungen mitunter dichte
Nebelfelder und dazu ist es mit Temperaturen um 1 Grad feuchtkalt.
Ungewöhnlich mild ist es auf den Bergen. Aktuell (14 Uhr MEZ) werden
beispielsweise in den höheren Lagen Süddeutschlands Temperaturen um
13 Grad erreicht. Der Norden liegt hingegen unter schwachem
Tiefdruckeinfluss und das Wetter gestaltet sich leicht wechselhaft,
aber auch mild.

In der kommenden Nacht weiten sich Nebel- und Hochnebelfelder im
Süden wieder aus. In den tiefen Lagen droht dann auch wieder Frost
und regional Reifglätte. Der Regen vom Tage kommt im Laufe der Nacht
südwärts voran und erreicht in den Frühstunden auch die nördliche
Mitte. Unter den kompakten Wolken bleibt es mit 9 bis 2 Grad
frostfrei.

Am Dienstag nimmt der Tiefdruckeinfluss auch in der Mitte langsam zu,
während sich im Süden noch länger schwacher Hochdruckeinfluss halten
kann. Sonnenschein ist jedoch nicht garantiert, denn Nebel- und
Hochnebelfelder lösen sich mitunter nur zäh auf. Der Südwestwind legt
mit Ausnahme des Südens langsam etwas zu.

Ab Mittwoch liegt dann ganz Deutschland wieder unter dem Einfluss von
Tiefdruckgebieten, die sich über Nordwest- und Nordeuropa tummeln.
Von besinnlicher Vorweihnachtszeit hält das Wetter überhaupt nichts.
Gebietsweise viel Regen sowie eine beginnende Sturmlage stehen auf
dem Programm.

Der erste Höhepunkt ist wohl am Donnerstag und in der Nacht zum
Freitag zu erwarten. Verbreitet kommt es dann bis ins Tiefland zu
(schweren) Sturmböen zwischen 70 und 90, örtlich auch um 100 km/h
(Bft 8-10). Auf den Bergen und an den Küsten treten orkanartige Böen
und Orkanböen zwischen 110 und 130 km/h (Bft 11-12) auf. Es sollten
also sich im Freien befindliche geschmückte Weihnachtsbäume und
sonstige Dekorationen auf jeden Fall gesichert werden!

Ein weiteres Augenmerk liegt auf dem Niederschlag. Immer wieder kommt
es insbesondere ab Mittwoch zu teils länger anhaltenden
Niederschlägen, die nur in den höheren Lagen zeitweise als Schnee
niedergehen. Vor allem in den Weststaulagen der Berge und
gebietsweise in der Nordhälfte werden vom heutigen Montag bis
Samstagabend in der Fläche 40 bis 70, lokal auch über 100 l/qm
prognostiziert. Das entspricht teils mehr als dem Monatsniederschlag,
womit Hochwasser weiterhin ein Thema bleiben wird. Auch in den
restlichen Regionen wird es mit Mengen zwischen 15 und 40 l/qm recht
nass.

Ein Ausblick auf die Weihnachtstage zeigt, dass es spannend bleibt.
Die Wetterlage bietet großes Überraschungspotential. Von zeitweiligem
schauerartigen Schneefall, über eine Sturmlage bis hin zu Dauerregen
ist alles möglich. Eine nachhaltige Schneedecke bis ins Flachland ist
aber eher unwahrscheinlich. Doch mehr dazu in den kommenden Themen
des Tages.



Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 18.12.2023

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