Thema des Tages

06-11-2023 14:50


**Wetter aktuell
Der Herbst ist gekommen, um zu bleiben

Langweile kommt beim Wetter derzeit nicht auf, denn der Herbst hat
samt vielen Wolken sowie wechselhaftem und windigem Wetter in
Deutschland Einzug gehalten. Wo man sich dennoch Hoffnung auf etwas
Sonnenschein machen kann und wer am meisten Regen abbekommt, ist im
heutigen Thema des Tages zu erfahren.


Der Herbst ist da und bleibt. Getreu dem Motto "Gekommen um zu
bleiben", wie im Lied von "Wir sind Helden". Gefühlt seit dem
Sankt-Nimmerleinstag beherrschen nämlich Tiefdruckgebiete über Nord-
und Nordwesteuropa das Wettergeschehen in Deutschland. Daran wird
sich auch in den kommenden Tagen nichts Maßgebliches ändern. Die
derzeitige Modelllage deutet sogar darauf hin, dass es bis mindestens
Mitte November bei tiefdruckgeprägtem Wetter bleibt.


Durch mal mehr, mal weniger stark ausgeprägte Luftdruckgegensätze
über Deutschland wird es zeitweise sehr windig, wenngleich keine
ausgeprägte Sturmlage ins Haus steht. Dennoch gibt es vorrangig in
Schauernähe sowie generell an den Küsten und auf den Bergen
stürmische Böen. In exponierten Gipfellagen sind schwere Sturmböen um
100 km/h möglich. Meist lebt der Südwestwind auch im Flachland
tagsüber auf und lässt in den Abend- und Nachtstunden wieder nach.


Die Sonne macht sich in den nächsten Tagen in einigen Landesteilen
eher rar. Besonders im Norden und Nordwesten bekommt man sie bis
einschließlich Donnerstag kaum zu Gesicht. Astronomisch wären derzeit
noch etwa 9 Stunden im Norden und 9 Stunden und 45 Minuten im Süden
möglich. Südlich der Donau und in manchen Regionen im Osten des
Landes reicht es zumindest für ein paar Stunden Sonne in den nächsten
Tagen.


Als Letztes wollen wir noch einen Blick auf den Niederschlag werfen.
In den kommenden Tagen überqueren wiederholt Niederschlagsgebiete von
Westen und Nordwesten her Deutschland. Teils fallen diese
Niederschläge in Form von Schauern, teils als leichter bis mäßiger
Regen, der insbesondere ab der Nacht zum Donnerstag mitunter länger
anhalten kann. Insgesamt belaufen sich die Niederschlagsmengen von
heute (Montag-) Mittag 12 UTC bis Donnerstagmittag 12 UTC auf 5 bis
20 Liter pro Quadratmeter. Vor allem im Westen und Nordwesten sind
Mengen um 30, im westlichen Bergland sowie an der Nordsee bis 50
Liter pro Quadratmeter denkbar. Rund um die Donau wird kaum
Niederschlag prognostiziert. Zu hoch gegriffen sind die von EZMW
berechneten 140 Liter pro Quadratmeter bei Helgoland. Vermutlich
tragen vorhergesagte Schauer, die immer wieder über die gleiche
Region ziehen sollen zu diesen hohen Mengen bei. Die
Modellbetrachtung zeigt aber auch, dass es in Bezug auf die genauen
Niederschlagsschwerpunkte und Niederschlagsmengen noch Differenzen
gibt.


Abschließend kann man sagen, dass beim Wetter derzeit keine
Langeweile aufkommt. Und wie heißt es doch im Lied von Steffi und
Bert so treffend: "Auch der Herbst hat seine schönen Tage".


Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 06.11.2023

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst