DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
18-10-2023 11:01
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 18.10.2023 um 10.30 UTC
Am Samstag ganz im Norden noch teils kühl und regnerisch, sonst nach kurzer
Wetterberuhigung ab Dienstag von Westen her wieder unbeständig und insgesamt
mild.
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Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 25.10.2023
Am Samstag liegt Deutschland im Randbereich eines hoch reichenden Tiefs über der
südwestlichen Nordsee. Dabei zieht eine Luftmassengrenze vom Küstengebiet nach
Südskandinavien. Gegen Abend greift ein sowohl in der unteren als auch in der
oberen Troposphäre ausgeprägter Trog mit Schauern auf den Westen Deutschlands
über.
Am Sonntag liegen wir an der Südostflanke des weiter über der Nordsee bei
Schottland liegenden Tiefs in einer milden Südwestströmung, wobei Schauer am
ehesten den Westen und Nordwesten Deutschlands beeinflussen.
Dieses Tief schwächt sich am Montag weiter ab und zieht zur nördlichen Nordsee.
Damit kann sich ein Zwischenhochkeil des südosteuropäischen Hochs nach
Mitteleuropa vorschieben, was zur Wetterberuhigung führt. Das Zwischenhoch wird
durch einen von Frankreich nach Deutschland wandernden Höhenkeil gestützt.
Der Höhenhochkeil schwenkt am Dienstag nach Polen und von Westen nähert sich ein
Höhentrog, der nach Westfrankreich zieht. Das zugehörige Tief erreicht abends
den Ärmelkanal und sein Frontensystem greift von Westen auf Deutschland über und
führt erneut milde Meeresluft heran.
Am Mittwoch dreht sich das Tief über der südlichen Nordsee ein, lenkt milde
Meeresluft zu uns und beeinflusst mit Regenfällen vor allem den Westen und
Nordwesten Deutschlands.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Der neue Modelllauf des IFS simuliert die Entwicklung bis Montag recht ähnlich.
Am Dienstag greift ein neues Frontensystem auf uns über, wobei aber in der neuen
Simulation das Tief deutlich weiter im Süden liegt (um 18 UTC über dem
Ärmelkanal statt über der Nordsee). Beim Wetter ergeben sich dagegen kaum
Unterschiede.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die Luftmassengrenze im Küstenbereich wird nach einigen Modellen langsamer nach
Südskandinavien verlagert, die Regenfälle dauern damit am Samstag dort teils
längere Zeit an (NAVGEM, GEM, JMA, GFS).
Anschließend simulieren auch die anderen Modelle eine Milderung auch im Norden
Deutschlands. Nach einer Wetterberuhigung greift ab Dienstag ein neues
Frontensystem über, was auch die anderen Modelle ähnlich berechnen.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die EPS-Ergebnisse vom IFS werden heute in 6 Cluster eingeteilt, wobei die
ersten 4 Cluster mit insgesamt 40 Modellruns recht ähnlich aussehen. Dabei
erreicht die Achse des neuen Höhentroges am Mittwochfrüh den Westen
Deutschlands. Die beiden letzten Cluster mit insgesamt 11 Modellruns zeigen
einen schnelleren Trogdurchgang, so dass im Südwesten bereits
Zwischenhochdruckeinfluss herrscht und ein neues Frontensystem greift bereits in
der 2. Tageshälfte über.
Anschließend setzt sich bis zum 10. Folgetag eine Westlage durch mit
unbeständigem und mildem Wetter (1.-3. Cluster sowie 5. Cluster). Im 4. Cluster
erkennt man die Lage Trog Westeuropa mit Unbeständigem Wetter vor allem im
Westen. Auch in diese Cluster herrschen relativ hohe Temperaturen.
Die Rauchfahne von Offenbach zeigt am Freitag ein Maximum bei den Temperaturen
in 850 hPa mit rund 12 Grad. Anschließend gehen die Werte bis Sonntag auf rund 5
Grad zurück, ehe sie bis Dienstag im Mittel wieder auf 6 bis 9 Grad ansteigen.
Ab Mittwoch liegen sie während einer Westlage zwischen 3 und 6 Grad bei hoher
Regenwahrscheinlichkeit und variablem Geopotential (Durchgänge von Rücken und
Trögen).
Die EPS-Meteogramme zeigen durchweg mildes Wetter mit Temperaturen, die meist 2
bis 3 Grad über dem liegen, was für Oktober normal ist.
Nur ganz im Norden ist der Samstag noch bei fast 50 Prozent der Modellläufe
kühl, die Höchsttemperatur besitzt eine große Streuung, je nachdem wann die
Luftmassengrenze nach Norden durchschwenkt.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Am Samstag zeigen die EPS-Ergebnisse an der See noch geringe
Wahrscheinlichkeiten für schwere Sturmböen und Sturmböen sind sehr
wahrscheinlich. Zudem kommt es im Norden längere Zeit zu Regen und vor allem an
der Ostsee und im Norden und Osten von Schleswig-Holstein auch zu Dauerregen mit
Mengen zwischen 30 und 50 l/qm, der teils seit Freitag andauert.
Am Sonntag werden Wind und Regen deutlich schwächer, lediglich auf den
Nordseeinseln sind noch Böen Bft 7 bis 8 möglich, die am Montag nachlassen.
Am Dienstag und Mittwoch sind dann markante Wetterscheinungen unwahrscheinlich.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden