DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

07-09-2023 10:30

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 07.09.2023 um 10.30 UTC



Anfangs noch häufig sonnig und sommerlich warm bis heiß. Am Montag im Westen und
Nordwesten sowie im Südwesten vereinzelt Gewitter möglich und am Dienstag von
Westen steigendes Gewitterpotential, Unwetter nicht ausgeschlossen. Am Mittwoch
auch im Osten und Südosten Gewitter und ab Donnerstag wahrscheinlich Übergang in
eine antizyklonale Westlage.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 14.09.2023


Am Sonntag liegt Deutschland weiterhin im Einflussbereich des umfangreichen
mitteleuropäischen Höhenrückens mit Hochzentrum über Oberitalien und einem
Höhenkeil, der von der Ostsee zum Baltikum schwenkt. Die zugehörige
Bodenhochdruckzone erstreckt sich vom nördlichen Balkan bis nach
Nordwestrussland, wobei die eingeflossene sehr warme bis heiße Luft bei uns
wirksam ist mit 850-hPa-Temperaturen zwischen 15 Grad im Osten und 19 Grad in
Südbaden.

Der Höhenrücken schwenkt am Montag nur sehr langsam zum nordwestlichen Balkan
und sein Keil regeneriert sich über dem Baltikum. Gleichzeitig nähert sich der
westeuropäische Trog langsam an und ein kurzwelliger Anteil erreicht abends
Dänemark und die zugehörigen Feuchtefelder (respektive Schauer und Gewitter)
ziehen nach Nordwestdeutschland. Die Luftmasse kühlt sich kaum ab.

Am Dienstag schwenkt der Höhenrücken langsam weiter nach Polen und die
Haupttrogachse erreicht eine Linie Nordsee-Galizien. Gleichzeitig dringt die
Kaltfront des Tiefs über dem Nordmeer bis nach Nordwestdeutschland vor. Auch im
Vorfeld der Kaltfront steigt das Schauer- und Gewitterrisiko von Westen her an.

Der vom Nordmeer ausgehende Höhentrog schwenkt am Mittwoch langsam über
Deutschland hinweg nach Osten. Dadurch breiten sich die Regenfälle auch in den
Osten und Südosten aus, während trogrückseitig es im Nordwesten schon wieder
aufheitert. Die Kaltfront des Nordmeertiefs erreicht im Tagesverlauf den
Südosten Deutschlands und führt frische Atlantikluft heran.

Am Donnerstag ziehen Trog und Kaltfront zum nahen Osteuropa ab und anschließend
erreicht bereits in den Frühstunden ein flacher Höhenkeil Deutschland, der
abends bereits über Polen erwartet wird. Das zugehörige Hochdruckgebiet
überdeckt dann weite Teile Mitteleuropas und reicht mit einem Keil bis nach
Nordskandinavien. Dabei ist eine gemäßigte Luftmasse wirksam mit
850-hPa-Temperaturen zwischen 3 Grad an der Ostsee und 12 Grad ganz im
Südwesten.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue Lauf des IFS zeigt ähnliche Ergebnisse wie die beiden Modellruns von
gestern.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Bei ICON ist der Trog am Mittwoch langsamer und wird am Donnerstag regeneriert,
so dass bei uns noch unbeständiges Wetter herrscht mit teils gewittrigen
Regenfällen und erst spät würde sich das Wetter im Nordwesten beruhigen.
NAVGEM nimmt eine Lösung zwischen ICON und IFS ein und JMA sieht auch noch recht
zyklonal am Donnerstag aus.

GFS und GEM (Kanada) simulieren die Entwicklung dagegen ähnlich wie IFS.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusteranalyse berechnet bis zum 7. Folgetag nur einen Cluster. Die
Entwicklung scheint insofern recht sicher zu sein. Allerdings gibt es ja bei den
anderen Globalmodellen (vor allem ICON) für den Donnerstag eine
Alternativversion (s. oben). Ab Freitag kommender Woche (erweiterter
Mittelfristzeitraum) scheint sich eine antizyklonale, nach Norden hin auch eine
zyklonale Westlage durchzusetzen.

Bis Dienstagfrüh liegen in der Rauchfahne von Offenbach die Temperaturen in 850
hPa sehr hoch bei über 15 Grad. Erst im Laufe des Dienstags sinken die Werte
häufig darunter.
Der Temperaturtrend geht am Mittwoch weiter nach unten, da die oben erwähnte
Kaltfront durchgeht. Anschließend stagnieren die Temperaturen bei Werten um 12
Grad, bei einem Drittel der Modellruns liegen sie gar nur noch um 6 Grad ab
Freitag.

Entsprechend erkennt man in den EPS-Meteogrammen bis Dienstag Höchsttemperaturen
im hochsommerlichen Bereich, was für ganz Deutschland gilt (allerdings am
Dienstag nicht ganz so warm wie am Montag). Ab Mittwoch liegen die Werte dann im
Normbereich für September (nur im Südosten anfangs noch darüber).
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Bis Sonntag gibt es unter Hochdruckeinfluss kaum Wettergefahren. Erst am Montag
können im äußersten Westen und Nordwesten sowie in den Alpen und im
Südschwarzwald erste starke Gewitter auftreten.
Am Dienstag nimmt dann von Westen das Gewitterrisiko allgemein zu und Unwetter
können örtlich eng begrenzt nicht ausgeschlossen werden.
Am Mittwoch erreichen die teils gewittrigen Regenfälle auch den Osten und
Südosten.
Am Donnerstag ist anfangs im Südosten noch Starkregen möglich.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden