DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

23-05-2023 09:30

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 23.05.2023 um 10.30 UTC



Überwiegend Hochdruckeinfluss, an den Alpen und im süddeutschen Bergland Gefahr
von Gewittern, nur mäßig warm.

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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 30.05.2023


Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums am Freitag liegt über dem
östlichen Atlantik und den Britischen Inseln ein Höhenhoch. Sein Drehzentrum
verlagert sich im Tagesverlauf weiter nach Osten und erreicht Irland.
Gleichzeitig weitet sich der Keil weiter nach Osten in Richtung Mitteleuropa
aus. Dies sorgt am Boden bei uns für Druckanstieg und Wolkenauflösung, sodass in
weiten Teilen des Landes die Sonne für längere Zeit scheint. Es bleibt trocken,
die Temperaturen sind aber aufgrund der weiterhin von Norden einströmenden nur
mäßig warmen Luft (T850 zwischen 5 und 9°C) noch sehr verhalten. In der
Südhälfte werden zwar etwas über 20°C, im Norden sind es aber teilweise nur
16°C.

Am Samstag weitet sich das Höhenhoch noch etwas weiter in Richtung Mitteleuropa
aus und dies stärkt auch die Bodenhochdruckzone bei uns. Der Gradient fächert
insgesamt etwas auf und der Wind schwächt sich weiter ab. Es dominiert trockene
Luft mit Absinken und dem entsprechend auch längerem Sonnenschein sodass sich
die Luft etwas erwärmt. Lediglich am Alpenrand kann es aufgrund der dort noch
liegenden feuchten Luft vereinzelt ein paar Schauer geben.

Am Pfingstsonntag kräftigt sich das Höhenhoch über dem Ostatlantik und Irland
wieder und daher bleiben wir weiterhin unter Hochdruckeinfluss mit viel Sonne
und außer an der Küste werden überall die 20°C-Marke überschritten. Am Rhein
kann sogar die 25°C-Marke überschritten werden.

Auch am Pfingstmontag ändert sich daran nichts Wesentliches. Allerdings hat sich
ein vom Höhenhoch ausgehender Rücken weit nach Norden ausgedehnt. Dadurch kann
an der Nordostseite des Keils ein Trog über Skandinavien nach Süden schwenken.
Das sorgt zumindest im Nordseeküstenbereich für etwas Regen oder Regenschauer.
Sonst bleibt es trocken bei wenig geänderten Temperaturen.

Am Dienstag (Wäldchestag) weiter sich der Trog über Polen weiter nach Süden aus.
Das beeinflusst vor allem den Osten, wo es mehr Wolken gibt und auch an den
Alpen kann es kurze Schauer geben. Im Rest des Landes dominiert weiterhin
Hochdruckeinfluss mit Absinken und daher viel Sonne, allerdings aufgrund er
Nordströmung nur mit mäßig warmen Temperaturen.

Auch in erweiterten Mittelfrist ab Mittwoch bleibt der größte Teil des Landes
unter antizyklonalem Einfluss. Allerdings kann es im Nordosten und Osten durch
Randtröge, die auf der Nordostflanke des Höhenhochs ablaufen, zeitweise etwas
Regen oder Regenschauer geben. Die Temperaturen ändern sich nicht.


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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz zum gestrigen 12UTC Lauf kann als recht gut bezeichnet werden.
Der von der gestrigen 00UTC Lösung gezeigte Entwicklung des Kaltlufttropfens
über Südfrankreich ist dann doch nicht so persistent wie gestern gezeigt.

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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Bis Sonntag stimmen die Modelle recht gut überein. Danach gewinnt aber im
Unterschied zum IFS bei GFS und UK10 ein Trog mehr und mehr an Einfluss. Daher
gestaltet sich der Wetterablauf am Montag deutlich zyklonaler als bei IFS und
GFS. Auch in der erweiterten Mittelfrist liegt bei GFS ein Höhentief über der
Nordsee und Westeuropa, die das Wetter deutlich unbeständiger gestalten als bei
der Prognose von IFS.

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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Bei den Clusteranalysen für Freitag und Samstag werden 6 Cluster berechnet,
wobei die einzelnen Clusterlösungen sich bei uns kaum unterscheiden. Bei den
Clusteranalysen für Sonntag bis Dienstag werden 5 Cluster berechnet, wobei sich
die einzelnen Lösungen vor allem in der Konturierung eines Troges, der um den
Keil herumgesteuert wird, unterscheiden. Die IFS Lösung wird dabei dem Cluster 3
zugeordnet. Somit bestätigen die Clusteranalysen den aktuellen Lauf des IFS
zumindest bis Pfingstsonntag, die Entwicklung danach ist dagegen unsicher.
Die Unsicherheit in der erweiterten Mittelfrist bestätigt sich auch beim
Betrachten der Rauchfahnen von Offenbach. Die Temperaturkurve steigt ab Mittwoch
stetig an und die meisten Einzellösungen verbleiben auch nach Pfingstmontag auf
einem Niveau von etwa 7 bis 11 Grad. Die Temperaturkurve vom IFS dagegen sinkt
von Montag auf Dienstag um ca. 10 K ab. Danach befindet sich die Temperaturkurve
im Bereich 0 bis 10% der Einzellösungen. Ein ähnliches Verhalten zeichnet für
die Kurve des Potentials ab. Während IFS von Montag auf Dienstag stark abfällt,
befinden sich die Masse der Einzellösung weiterhin auf recht hohem
Potentialniveau. Das bestätigt die Einschätzung, dass das IFS in der erweiterten
Mittelfrist mit Vorsicht zu genießen ist!
Betrachtet man die Temperaturwerte im EPSgramm so fällt der kontinuierliche
Anstieg der Temperatur bis Pfingstmontag auf, wobei dann Höchstwerte über dem
Modellmittel anzunehmen sind. Danach wird die Prognose unsicherer, was durch die
Größe der Box- und Whiskers Diagramme gekennzeichnet wird.
Niederschläge sind eher nicht zu erwarten, zwischen Dienstag und Pfingstsonntag
scheint es auch keine Signale für konvektive Ereignisse zu gehen. Die Windrose
zeigt überwiegend nördliche und nordöstliche Richtungen.

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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Der EFI gibt keine Signale für markante Niederschlags- oder Windereignisse. Am
Pfingstwochenende besteht eine geringe Wahrscheinlichkeit für starke Gewitter
für die Alpen und die süddeutschen Mittelgebirge.

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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-Mix, IFS-EPS, IFS

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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich