DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

14-05-2023 09:01

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 14.05.2023 um 10.30 UTC



Zur Wochenmitte kühl mit Nachtfrostgefahr. Anfangs noch zeitweilige Schauer.
Danach Wetterberuhigung.
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Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 21.05.2023


Zu Begin des mittelfristigen Vorhersagezeitraums, am kommenden Mittwoch
erstreckt sich ein Keil des Azorenhochs bis zu den Britischen Inseln. Eine
Tiefdruckrinne befindet sich bei Skandinavien und reicht bis zum östlichen
Mitteleuropa. Diese ist angefüllt mit einer sehr kühlen Luftmasse von 850
hPa-Temperaturen mit Westen zwischen 0 und -5 Grad. Diese Rinne beeinflusst das
Wettergeschehen im Südosten Deutschlands mit leichten Regen- im Bergland auch
mit Schneefällen. In den anderen Regionen Deutschlands kommt es bei wechselnder
Bewölkung zu lokalen Schauern. In der Nacht zum Donnertag muss mit Frost,
verbreitet mit Bodenfrost gerechnet werden.

Am Donnerstag weitet sich das Hoch von den Britischen Inseln zunehmend nach
Mitteleuropa hin aus. Mit Niederschlägen ist somit nicht mehr zu rechnen. Die
Luftmasse bleibt weiterhin im kühlen Bereich. Die 850- Temperaturen bewegen sich
um null Grad. Somit liegen die Höchstwerte bei wechselnder Bewölkung zwischen 13
und 18 Grad.

Am Freitag bestimmt eine Hochdruckbrücke, die sich von den Azoren über die
Britischen Inseln und die Nordsee bis zur Ostsee erstreckt das Wetter in
Deutschland. Langsam erwärmt sich dabei die Luftmasse in Deutschland. Die 850
hPa Temperaturen liegen dabei zwischen + 2 bis +5 Grad. Daher bleibt es nachts
frostfrei. Die Höchstwerte erreichen 16 bis 21 Grad. Niederschläge sind nicht zu
erwarten.

Am Samstag ändert sich an der Grundkonstellation kaum etwas. Die Hochdruckbrücke
über Mitteleuropa bleibt bestehen. Die 850 hPa Temperaturen steigen noch leicht
an, so dass die 20-Grad Marke oft überschritten wird. In der vorherrschenden
östlichen Strömung sickert etwas feuchtere Luft ein, so dass im östlichen
Deutschland leichter Regen fallen kann, im westen bleibt es aber trocken.

Am Sonntag ist die Brücke über Deutschland verschwunden. Eine schwach
ausgeprägte Druckkonstellation ist die Folge. Vom Mittelmeer über die Alpen bis
nach Mitteleuropa bildet sich ein flache Tiefdruckrinne. In ihr entwickeln sich
in Deutschland bei wechselnder Bewölkung hin und wieder leichte Regenfälle. Das
Temperaturniveau bleibt im Bereich von 18 bis 23 Grad.
Im erweiterten mittelfristigen Vorhersage Zeitraum ändert sich zunächst kaum
etwas. Erst später könnte sich von Westen her ein Langwellentrog nähern, womit
ein Wetterumschwung einhergehen würde.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Zwar gibt es gegenüber den gestrigen Vorläufen einige Unterschiede, aber diese
bewegten sich letzten Endes schon langsam in die Richtung des heutigen 0
Uhr-Lauf des ECMF, so dass die Konsistenz als recht hoch bewertet werden muss.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Auch die anderen Globalen Modelle wie GFS, GEM, ICON und UKMO zeigen die
Ausbildung einer Hochdruckbrücke, die sich von den Azoren über die Britischen
Inseln bis zur Ostsee ausbilden soll. Einige Phasen Unterschiede können zwischen
den jeweiligen Modellen auftreten, aber die Grundstruktur ist allen Modellen
gemeinsam.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Im Zeitraum von Freitag, 00 UTC bis Sonntag, 00 UTC verteilt sich das
IFS-Ensemble gleich auf vier Cluster, die allesamt über den gesamten Zeitraum
hinweg dem Regime "Blocking" zugeordnet werden. Die Hochdruckbrücke nördlich
unseres Landes ist am Boden und in der Höhe geschlossen. Bei C3 (10 Mitglieder)
ist noch eine schwache Verbindung eines Höhentiefs zu der weit im Norden
liegenden Frontalzone vorhanden und die Hochdruckbrücke schwächer. C4 und C5
(zusammen 10 Mitglieder) zeigen einen Langwellentrog über Polen noch intakt und
den Hochdruck am Boden in Deutschland viel schwächer. Nach dieser Variante
bliebe es am Freitag und Samstag kühler und unbeständiger, aber
unwahrscheinlich.

Im Folgezeitraum (Sonntag bis Dienstag) zeigen alle 3 Cluster am Boden nördlich
unseres Landes die Hochdruckzone und damit eine Ostströmung. Inwiefern das aber
bei uns eher Hochdruckeinfluss zur Folge hat, bzw. wie stark die Höhentiefs von
Süden her angreifen, diesbezüglich sind noch einige Fragen offen.

Die Rauchfahnen für verschiedene Städte Deutschlands zeigen den recht markanten
Einbruch der Kaltluft am Mittwoch, der mit hoher Wahrscheinlichkeit die
Temperatur in 850 hPa abgesehen vom Süden auf unter 0°C drückt. Nachfolgend
steigt in allen Regionen die Temperatur beim gesamten Ensemble an, eine gewisse
Unsicherheit ist aber noch gegeben. Auch das Potential steigt bis zum Freitag
an, stagniert dann auf recht hohem Niveau. Die Niederschlagssignale sind anfangs
gegeben, fallen aber zum Wochenende weg. Danach sind schwache Signale für
Niederschlag wieder vorhanden. Also ab Montag, dem 22. Mai ist wieder mit leicht
unbeständigem Wetter zu rechnen.

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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Frost:
Vor allem in der Nacht zum Donnerstag besteht ein erhöhtes Risiko für
gebietsweisen Frost. Dies wird in den Ensembles nicht so deutlich, ist aber aus
synoptischen Überlegungen ins Kalkül zu ziehen.
Andere markante Wetterereignisse sind im mittelfristigen Vorhersagezeitraum
nicht zu erwarten.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, MOS-ECMF, ECMF-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Stefan Külzer