DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
05-12-2022 11:30
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Montag, den 05.12.2022 um 10.30 UTC
Unbeständig und nasskalt mit Niederschlägen teils bis in tiefe Lagen als Schnee.
Gebietsweise auch längere trockene Abschnitte. Im Bergland winterlich.
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Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 12.12.2022
Am Donnerstag liegt Deutschland im Randbereich eines umfangreichen
Höhentiefkomplexes über Südskandinavien in einer West- bis Nordwestströmung, mit
der Meeresluft polaren Ursprungs zu uns kommt mit 850-hPa-Temperaturen zwischen
-5 Grad im Süden und -9 Grad im Nordosten. Dabei ist im Norden auch höhenkalte
Luft beteiligt mit Temperaturen zwischen -30 und -38 Grad in 500 hPa.
Ein Randtrog dehnt sich am Freitag nach Großbritannien aus, so dass die
Höhenströmung mehr auf Südwest zurückdreht. Damit dehnt sich ein
Bodentiefdurcksystem über Südwesteuropa mit einem Trog nach Süddeutschland aus,
wobei dort mildere Luft mit 850-hPa-Temperaturen teils über null Grad einströmt.
In der Mitte und im Norden wird vorübergehend schwacher Zwischenhocheinfluss
wirksam.
Am Samstag erreicht dieser Randtrog unter Verschärfung die Westalpen und
Benelux. Vorderseitig wird eine wellende Kaltfront nebst Randtief über dem Süden
und Südosten Deutschland nach Osten bzw. Nordosten geführt, wobei dort
Niederschläge auftreten, die später von Nordwesten in Schnee übergehen.
Ansonsten dauert der schwache Zwischenhocheinfluss an. Die kalte Meeresluft
erreicht im Tagesverlauf auch den Südosten.
Am Sonntag überquert der scharfe Randtrog weite Teile Deutschlands ostwärts,
wobei seine Achse zum Tagesende über dem Osten Deutschlands anlangt. Höhenkalte
Luft mit -35 Grad und kälter flutet dabei Nordwestdeutschland und auch in 850
hPa sinken die Temperaturen auf Werte zwischen -6 Grad an der Nordsee und -11
Grad im Südosten. Nach Süddeutschland schiebt sich infolge Kaltluftadvektion der
Keil des Hochs über Frankreich.
Am Montag schwenkt der Trog des Höhentiefs über Dänemark nach Westpolen, bevor
ein weiterer Randtrog Nordwestdeutschland erreicht. Ganz im Süden ist der
Einfluss des schwachen Hochs über den Alpen spürbar. Ein Luftmassenwechsel
findet nicht statt.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Der neue Modelllauf vom IFS simuliert die synoptischen Basisfelder ähnlich wie
die beiden Modellruns von gestern.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Bei ICON tropft der oben erwähnte Randtrog am Samstag zur holländischen Küste ab
und damit kommen auch in der Mitte und im Norden Niederschläge auf, die teils
bis in tiefe Lagen als Schnee oder Schneeregen fallen und im Norden bis Sonntag
andauern. Selbst am Montag hält sich noch das auch am Boden ausgeprägt
Cut-Off-Tief vor Holland. Diese Variante wird bedingt auch durch das kanadische
Modell gestützt.
Bei JMA (Japan) ist der Trog am Sonntag schwächer ausgeprägt und der
Hochdruckeinfluss setzt sich bereits in weiten Teilen Deutschland durch und hält
auch am Montag. Dabei strömt in den Westen und Südwesten bereits etwas mildere
Luft.
GFS von heute 06 UTC zeigt erst am Sonntag einen Abtropfprozess nach England,
wobei das entstehende Höhentief auch am Montag noch dort liegt. Es zeigt aber
für uns nur eine geringe Wetteraktivität. Im Gegenteil, überwiegend herrscht
abgesehen vom Südosten leichter Zwischenhocheinfluss.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Clusteranalyse des IFS zeigt bis zum siebten Folgetag nur einen Cluster, der
die oben beschriebene Situation wiedergibt. In der erweiterten Mittelfrist (Tag
8 bis Tag 10) geht die südliche Westlage mit negativer Nordatlantischer
Oszillation weiter. Insofern könnten weiterhin Tiefdruckgebiete über das
südliche Mitteleuropa hinwegziehen, so dass es vor allem über Norddeutschland,
eventuell auch in der Mitte kalt bleiben würde mit Niederschlägen teils als
Schnee bis in die Niederungen.
Die EPS-Meteogramme zeigen allesamt Höchstwerte zwischen 2 und 5 Grad unter den
Werten des Modellklimas. In der erweiterten Mittelfrist steigt die Unsicherheit
rasch an, jedoch bleiben die mittleren Höchstwerte unter den Normalwerten. Damit
bleibt uns das wechselhafte und eher kalte Wetter wahrscheinlich bis Mitte der
kommenden Woche erhalten.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Die Wahrscheinlichkeiten für markante Wettererscheinungen sind insgesamt recht
gering.
Im Laufe des Freitags steigt ganz im Südwesten die Wahrscheinlichkeit für
größere Niederschlagsmengen über 30 l/qm. Dabei könnten in den Hochlagen auch
markante Neuschneemengen fallen.
Am Samstag und Sonntag sind markante Schneefälle über 5 cm in 6 Stunden oder
über 10 cm in 12 Stunden nicht ganz ausgeschlossen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden