DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

09-10-2016 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 09.10.2016 um 10.30 UTC



Zunächst High-Over-Low-Lage mit einer hoch reichenden Antizyklone über
Skandinavien und einem Höhentief im Raum Mitteleuropa und kühl.
Ab Samstag bodennahe Süd- bis Südostströmung und vor allem im Westen und Süden
Milderung.
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Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 16.10.2016


Am Mittwoch liegt Deutschland am Südrand eines blockierenden Hochs mit Zentrum
über Skandinavien im Bereich eines Höhentiefkomplexes, der von Mitteleuropa
bis zur Ukraine reicht. Am Boden herrscht vor allem im Norden eine gut
ausgeprägte Ostströmung, mit der kühle Luft zu uns kommt.
Am Donnerstag wird der Westteil des Höhentiefkomplexes in die Frontalzone über
Westeuropa einbezogen, so dass bei uns in der Höhe die Strömung bereits auf SW
bis S dreht. Am Boden bleibt noch die kühle Ostströmung auf der Südseite des
Hochs übrig.
Am Freitag greift ein Höhentrog auf den Westen Deutschlands über, der zu den
Alpen abtropft und milde Luft gelangt bereits in den Westen und Süden
Deutschlands. Nur noch im Norden und Osten besteht die bodennahe und kühle Ost-
bis Südostströmung. Die Achse des nachfolgenden Langwellenrückens erreicht die
Westteile Deutschlands am Tagesende.
Am Samstag intensiviert sich der LW-Rücken weiter und seine Achse erreicht den
Westen Deutschlands. Am Boden liegen wir unter dem Einfluss eines starken, von
Südskandinavien nach Weißrussland ziehenden Hochs. Durch Absinken und auch durch
WLA erwärmt sich die Luft in 850 hPa auf über 5 Grad im Südwesten von
Deutschland.
Am Sonntag bleibt die Situation mit dem kräftigen, vom westlichen Mittelmeer zu
uns reichenden Höhenrücken und dem Hoch über Osteuropa bestehen. Die
850-hPa-Temperatur steigt im Westen und Südwesten auf über 10 Grad an.
In der neuen Woche dauert die meist sehr milde Lage zunächst noch an. Am
Dienstag greift aber eine schwache Kaltfront auf den Westen über und am Rande
eines atlantisches Hochs würde anschließend etwas frischere Meeresluft
einströmen.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue Lauf vom EZMW zeigt am Mittwoch keine großen Unterschiede.
Am Donnerstag soll aber der westliche Teil des mitteleuropäischen
Höhentiefkomplexes in die im Westen liegende Frontalzone einbezogen werden.
Korrespondierend dreht die Höhenströmung schon auf Süd bis Südwest und in 850
hPa steigt die Temperatur schon deutlich über 5 Grad.
Am Freitag greift (statt eines Höhenrückens im alten Lauf) ein Höhentrog auf den
Westen Deutschlands über, der zu den Alpen abtropft und milde Luft beeinfluss
den Westen und Süden Deutschlands. Nur noch im Norden und Osten besteht die
bodennahe und kühle Ost- bis Südostströmung.
Am Samstag gleichen sich die Läufe von gestern und der neue EZMW-Lauf wieder an,
da hinter dem Trog ein Höhenrücken folgt, der den Westen erreicht. Bodennah
dreht die Strömung auf südliche Richtungen.
Diese Situation dauert auch am Sonntag an, so dass in 850 hPa die
10-Grad-Isotherme zumindest im Westen und Süden auftaucht wie im gestrigen
00-UTC-Lauf. Die milde Variante scheint sich insofern zu festigen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


ICON simuliert ab Freitag das Höhentief/den Höhentrog weiter westlich und so
steigen die 850-hPa-Temperaturen im Südwesten nur zögerlich auf 5 bis 10 Grad
(Sonntagmittag) und im Nordosten nur auf rund 3 Grad. Dort bleibt auch noch die
bodennahe kühle Ostsüdostströmung erhalten.
Nach CMA dreht die Strömung in Deutschland zwar auf Südwest, jedoch ist die
Wetterlage zyklonal, was nicht ganz so hohe Tagestemperaturen bedeuten würde.
GFS liefert ebenfalls eine zyklonale SW-Lage mit einem Tief Britische Inseln mit
etwas niedrigeren Tagestemperaturen.
GEM (Can.) zeigt eine ähnliche Variante wie EZMW, jedoch bleibt es in der
erweiterten Mittelfrist bei einer kräftigen Südwestlage extrem mild.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Rauchfahne von Offenbach zeigt bis Donnerstagfrüh sehr gebündelt noch
Temperaturen um 0 Grad in 850 hPa. Danach steigt das Mittel der Temperaturen auf
Werte um 5 Grad und teils noch höher. Nur rund 10 Prozent der Modell-Runs
bleiben noch recht kühl.
Der oper. Lauf befindet sich aber ab Sonntag bei den wärmsten Modellläufen.
Die Clusteranalyse ergibt heute bis zum 7. Tag 6 Varianten, wobei der 1. Cluster
mit 12 Läufen über Mitteleuropa noch ein persistentes flaches Höhentief zeigt.
Auch Cluster 5 und anfangs bedingt auch Cluster 2 sehen zyklonal aus. Zudem
bleibt in fast allen Clustern im Norden und Osten eine Ost- bis Südostströmung
erhalten (Ausnahme Cluster 3), so dass wahrscheinlich bodennah kühle Luft dort
vorhanden ist. Dies erkennt man auch in den EPS-Meteogrammen, bei denen 50
Prozent der Läufe Maxima bei 12 Grad oder weniger zeigen und 25 Prozent 9 Grad
oder weniger!
Wie auch immer: Im Westen und Süden sind danach Werte um 14 Grad oder wärmer am
Sonntag zu rund 60 Prozent wahrscheinlich.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Für Dauerregenmengen gibt es in der kommenden Woche keine Signale von CosmoLEPS
oder EZMW-EPS.
Dagegen ist bis Samstag die Wahrscheinlichkeit von Böen Bft 8 an der Küste und
hier vor allem an der Ostsee um 10 bis 30 Prozent erhöht.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, oper. Modelle, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden