DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

07-10-2022 10:01

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 07.10.2022 um 10.30 UTC



Meist ruhiges und mildes Herbstwetter. Ab Freitag kommender Woche wieder
unbeständiger.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 14.10.2022


Am Montag, dem Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums liegt die Mitte
und der Süden Deutschlands unter Hochdruckeinfluss. Allerdings schwenkt im
Tagesverlauf ein Trog über Norddeutschland hinweg. Dem vorgelagert greift eine
Kaltfront von Nordwesten her auf uns über. Sie ist aber nur wenig wetteraktiv,
sodass es lediglich in Küstennähe etwas Regen geben kann. Weiterhin sorgt sie an
der Küste für eine Auffrischung des Westwindes und es kann vereinzelt steife
Windböen geben (Bft 7). Die Front erreicht am Abend in etwa die Mitte
Deutschlands und löst sich dabei auf. Lediglich in den Alpen kann in der leicht
labil geschichteten Luftmasse ein paar kurze Schauer geben. Im Rest des Landes
ist es heiter, im Osten auch sonnig bei recht milden Tageshöchstwerten.

Am Dienstag nähert sich von den Britischen Inseln ein flacher Höhenrücken und
beendet das kurze antizyklonale Intermezzo vom Montag. Dagegen verstärkt sich
der Hochdruckeinfluss und das dadurch bedingte Absinken sorgt für die Bildung
einer Inversion bei etwa 900 bis 800 hPa, das für zähe SC/CU Bewölkung sorgt.
Zudem hat sich im Süden in Frühe Nebel gebildet, der sich jedoch im Tagesverlauf
auflösen sollte. Niederschläge kann es allenfalls an den Alpen geben. Sonst ist
es heiter bis wolkig und trocken. Auch der Wind an der Küste lässt nach.

Am Mittwoch erreicht die Achse des Keils unseren Vorhersagebereich und dadurch
verlagert sich das Bodenhoch weiter ostwärts. Auf seiner Rückseite wird in der
Höhe etwas mildere Luft (T850 > 5 Grad) in den Westen geführt. Der Wetter wird
durch die Grenzschichtproblematik geprägt, sodass es gebietsweise ganztägig trüb
bleibt. Chancen auf längeren Sonnschein gibt es vor allem im Südwesten und in
den Höhenlagen der Berge. Immerhin liegen die Tageshöchstwerte immer noch bei
Werten zwischen 15 Grad im Nordosten und 18 Grad im Südwesten.

Am Donnerstag überquert ein Randtrog den Norden in Richtung Osten, verliert
dabei aber zunehmend an Kontur. Dahinter folgt bereits ein weiterer, wenn auch
flacher, Höhenhochkeil. Weiterhin erreicht eine Kaltfront die Nordsee und
Westeuropa. Das führt vor allem an den Nordseeküste zu Windzunahme und etwas
_Regen oder Regenschauern. Die Mengen sind allerdings unerheblich. Sonst bleibt
es trocken und trüb, längere heitere Abschnitte gibt es am ehesten im Süden.

Am Freitag erreicht die Front unseren Vorhersageraum und überquert bis zum Abend
den Norden. Im Süden hängt sie zurück, erreicht aber bis Tagesende auch den
süddeutschen Raum. Das sorgt dann abgesehen vom äußersten Süden und Südosten im
Tagesverlauf für etwas Regen, größere Mengen sind allerdings nicht zu erwarten.
An den Temperaturen ändert sich nicht viel.

In dem erweiterten Mittelfristzeitraum ab Samstag kommt es zu einer starken
Austrogung im Ostatlantik und damit zu einer Aufsteilen der Strömung auf Südwest
bis Süd. Damit verbunden wird zunehmend unbeständiger mit Regen und
Regenschauern. Weiterhin nimmt der Wind auf den Bergen und an der See zu und es
gibt dort starke bis stürmische Böen aus Südwest. An den Temperaturen ändert
sich nicht viel.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der aktuelle Lauf des IFS stimmt gut mit den Vorläufen überein. Demnach kommt es
erst am Freitag zu einer deutlichen Wetterumstellung.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


ICON zeichnet schon am Montag die Front deutlicher als die anderen Modelle und
lässt sie zudem weiter südlich ausgreifen. Im weiteren Verlauf stimmen die
Modelle mit der Abfolge der durchlaufenden Tröge und Keil recht gut überein. Ab
Freitag erfolgt bei allen Modellen die Umstellung zu einem unbeständigeren
Witterungsabschnitt.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusteranalyse für nächsten Montag und Dienstag zeigt immerhin 6 Cluster,
die sich jedoch bei uns kaum von einander unterscheiden. Im Zeitraum Mittwoch
bis Freitag werden 4 Cluster gerechnet, wobei der aktuelle Lauf des IFS dem
Cluster 4 zugeordnet wird. Trotzdem stimmen die die Prognosen für unser
Vorhersagegebiet recht gut überein.

Die Rauchfahnen zeigen ein Temperaturminimum am Dienstag und danach steigt die
Temperatur langsam bis Freitag an. In der Mitte und im Süden bleibt es danach
bis Freitag meist trocken und dann häufen sich die Niederschlagssignale, ein
Hinweis auf einen etwas unbeständigeren Witterungsabschnitt. Für Norddeutschland
werden von Dienstag bis Donnerstag immer wieder geringe Signale für Niederschlag
gerechnet, erst ab Donnerstagabend bis Freitag gibt deutlicher Signale.

Die Mediane der Minimum- und Maximumtemperaturen liegen meist leicht über dem
Mittel des Modellklimas.

Fazit: Insgesamt bestätigen die Ergebnisse der Ensembles den deterministischen
Lauf und daher ist von einem ruhigen Witterungsverlauf bis Freitag zu rechnen.
Danach wird es zunehmend unbeständiger, bei wenig geändertem Temperaturniveau.

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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Der Extreme Forecast Index gibt keine Hinweise auf markante Niederschlags- oder
Windereignisse.
Die Ensembles geben für Montag und Dienstag Hinweise auf stürmische Böen in
exponierten Küstenabschnitten. Im weiteren Verlauf ist ab Donnerstag mit dem
Übergreifen eines Frontensystems auf den Norden wieder mit markanten Windböen im
Küstenbereich und dann auch auf den Berggipfeln zu
rechnen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMix, EZMW-IFS, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich