DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
07-10-2016 21:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 07.10.2016 um 10.30 UTC
Blockierende Lage mit einer hoch reichenden Antizyklone über Skandinavien und
einem Höhentief im Raum Mitteleuropa. Dabei meist kühl.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 14.10.2016
Am Montag liegt Deutschland am Südrand eines blockierenden Hochs mit Zentrum
über Nordskandinavien im Bereich eines Höhentiefkomplexes mit Kernen über
Holland, Slowenien und dem östlichen Mitteleuropa sowie der Ukraine. Ausgehend
vom Bodentief erstreckt sich ein Feuchtefeld in 700 hPa zur westlichen Ostsee
(Okklusion). Die eingeströmte recht kalte Luft bestimmt mit Temperaturen um 0
Grad in 850 hPa im Bereich nur geringer Luftdruckunterschiede das Wetter.
Am Dienstag ändert sich nicht viel an der Lage, wobei sich aber der Schwerpunkt
des Höhentiefs zum Alpenraum verlagert und sich der Gradient vor allem in der
Nordhälfte wieder verstärkt (zunehmender Ostnordostwind.)
Am Mittwoch und Donnerstag zieht das Höhentief langsam nach Norditalien und der
Schwerpunkt der hoch reichenden Antizyklone wandert zum südlichen Nordmeer.
Am Freitag vereinigt sich das Höhentief mit dem Trog über Osteuropa und
verlagert sich als langgestreckter Trog noch etwas nach Süden. Gleichzeitig
wandert der Keil des Höhenhochs bei Schottland von Norden her nach Deutschland
und auch am Boden liegt ein Hochkeil über uns, so dass sich der antizyklonale
Einfluss verstärkt.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Der neue Lauf vom EZMW liefert heute bereits am Mittwoch leichte Differenzen zum
Lauf von gestern 00 UTC.
Zwar befindet sich weiter das blockierende Hoch über Skandinavien, jedoch liegt
das Höhentief nicht über Nordfrankreich, sondern über Österreich.
Vorhersagerelevanz ergibt sich daraus zunächst kaum.
Am Donnerstag zeigt der neue Lauf eine Potentialtiefdruckrinne, die von den
Westalpen bis nach Rumänien reicht, während der alte Lauf noch ein kleineres,
aber intensiveres Höhentief über Nordostfrankreich zeigt. Mit einem weiter
westlich liegenden Hochdruckgebiet über dem südlichen Nordmeer ergibt sich am
Boden bei uns ein höherer Luftdruck und eine eher nordöstliche bis östliche
Strömung statt Südost wie gestern simuliert.
Dies gilt auch für den Freitag, so dass die gestern anvisierte Erwärmung im
Südwesten sich nicht ergeben würde. Die Höhentiefdruckrinne wird stattdessen
über Osteuropa in einen Trog einbezogen, so dass der entstehende langgestreckte
Höhentrog nach Norditalien zieht. Rückseitig schwenkt der Keil des Hochs bei
Schottland von Norden her zum mittleren Deutschland, was deutlich
antizyklonalere Bedingungen bedeutet (im Vergleich zu gestern).
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Bei ICON befindet sich das Höhentief am Donnerstag über Südwestdeutschland und
verlagert sich bis Freitagmittag nur wenig zum südwestlichen Mitteleuropa.
Bodennah bleibt dabei auch im Südwesten eher Kaltluft wirksam.
Auch bei GEM und GFS bleibt der Höhentiefkomplex recht nah an Deutschland und
niedertroposphärisch ergibt sich kein Anhaltspunkt für eine Erwärmung im
Südwesten.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Bis zum 7. Folgetag werden 3 Cluster berechnet, in denen das blockierende Hoch
im Norden bestehen bleibt. Jedoch erkennt man in allen Clustern bereits eine
Verlagerung des Höhenhochdruckgebietes nach Westen zum südlichen Nordmeer bzw.
ins Seegebiet nördlich von Schottland.
Südlich davon bleibt das Höhentief in den ersten beiden Clustern über dem
südlichen Mitteleuropa liegen.
Im 3. Cluster mit 9 Modellläufen dringt die südliche Westdrift zum südwestlichen
Mitteleuropa vor. Dabei würde möglicher Weise am Freitag mildere Luft in den
Südwesten einsickern.
Ansonsten bleibt bodennah bis Freitag eine Ost- bis Nordostströmung bestehen,
mit der weiter kühle Luft einströmt.
In der Rauchfahne von Offenbach erkennt man bis Mittwoch in 850 hPa einen recht
engen Bereich mit Temperaturen um 0 Grad und auch am Donnerstag scheren nur 6
Läufe in die milde Richtung aus. Etwas häufiger gibt es die mildere Variante ab
Freitag. Die Mehrzahl der Läufe konzentriert sich aber weiter bei 0 Grad.
Auch in den EPS-Meteogrammen schwanken die Temperaturen zunächst recht wenig
zwischen 8 und 13 Grad am Tage. Erst am Freitag zeigt das 10-Prozent-Percentil
im Südwesten 2-Meter-Temperaturen über 15 Grad, was zum o. e.
3. Cluster gehört.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Signifikante Wettererscheinungen sind meist nicht zu erwarten. Lediglich die
Wahrscheinlichkeiten von stürmischen Böen ist an der Küste besonders an der
Ostsee erhöht.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden