DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

24-06-2022 08:30

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 24.06.2022 um 10.30 UTC



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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 01.07.2022


Die heutige Mittelfristvorhersage ist insofern spannend, da mit dem Beginn am
Montag der Siebenschläfertag ist und in nicht wenige Fällen dann in einem
Zeitraum Ende Juni/Anfang Juli die Weichen für das weitere Sommerwetter gestellt
werden.

Wohin geht also die Reise? EZMW serviert uns ab Montag eine Trogvorderseite, in
der mit südsüdwestlicher Strömung warme bis heiße und teils feuchte Luftmassen
mit T850hPa zwischen 10 Grad im Nordwesten und bis 20 Grad im Südosten zu uns
gelangen. Warm, heiß, feucht, es ist also alles angerichtet für Konvektion.
Notwendige Hebung wird durch kurzwellige Anteile, die den Trog umlaufen,
generiert. CAPE ist am höchsten im Osten, weshalb dort inmitten einer
Tiefdruckrinne die kräftigsten Entwicklungen erwartet werden können.

Am Dienstag wird der Trog durch einen vom Nordostatlantik kommenden Trog über
den Britischen Inseln regeneriert. Dabei dreht die Strömung etwas rechts auf
Südwest, womit leicht kühlere Luft advehiert wird, dennoch erreicht das
Temperaturniveau in 850 hPa immer noch 8 Grad im Nordwesten bis 16 Grad im
Südosten. Die Tiefdruckrinne über dem Osten Deutschlands wird nach Osten
herausgedrückt bzw. löst sich mangels Support aus der Höhe größtenteils auf.
Insofern lässt die Konvektion im Vergleich zum Vortag allgemein etwas nach. In
der Nacht zum Mittwoch wird über Deutschland ein kleines Höhentief simuliert,
das die Konvektion im Süden wieder befeuert.

Am Mittwoch wandert das Höhentief in den Nordwesten Polens, womit das
Hebungsgebiet samt Konvektion in der nach wie vor vorhandenen feuchten
südwestlichen Strömung über die Mitte Deutschlands in den Nordosten von
Deutschland geführt wird. Bei leichter Rückdrehung der Strömung steigt die T850
hPa wieder auf 13 Grad im Norden bis 18 Grad im Süden.

Am Donnerstag spaltet sich aus dem Trog westlich von uns ein Höhentief ab, das
Richtung Biskaya zieht. Bei weiterer leichter Rückdrehrung der Strömung auf Süd
wird nun wieder die heiße Luft angezapft, was T850 von 15 Grad im Nordosten bis
23 Grad im Südwesten bedeuten würde. Konvektion wird etwas eingeschränkt im
Südwesten gerechnet, dynamischer Support ist allerdings nur schwach vorhanden.

Am Freitag rückt das Höhentief zum Ärmelkanal vor, und führt ein Bodentief mit
sich dorthin. Im Westen Deutschlands nehmen die Hebungsimpulse daraufhin wieder
zu. Angesichts der beteiligten heiße Luftmasse - die T850 hPa steigt im Südosten
zum Teil bis auf 26 Grad - könnte das eine Schwergewitterlage bringen.

In der erweiterten Mittelfrist ab kommender Woche Samstag zieht das Höhentief
zunächst in die Nordsee, um sich danach einem Höhentrog über dem Nordmeer
anzuschließen. Das Bodentief folgt dem Höhentief und gestaltet das Wetter bei
uns zunächst wechselhaft, bis ab Sonntag ein Keil des Azorenhochs das Wetter
stabilisiert. Bei Drehung der Strömung auf West bis Nordwest gehen die T850 hPa
auf 6 Grad im Nordwesten bis 15 Grad im Südosten zurück.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des aktuellen Laufs des EZMW zu seinen beiden gestrigen Vorläufen
ist zunächst mittelmäßig, am Ende dann sogar schlecht. Zwar werden die
Basisfelder anfangs ähnlich simuliert, aber bereits am Dienstag ist ein kleines,
für uns aber entscheidenden Detail anders. So wurde an dem Tag ein Höhentief
über Südwestdeutschland gerechnet, das nun nur noch in der Nacht zum Mittwoch
abgeschwächt überm Osten Deutschlands zu sehen ist. Dadurch gibt es allgemein
weniger Konvektion, die zusätzlich auch räumlich etwas anders ausfällt. Ab
Donnerstag nimmt die Konsistenz dann weiter ab. Das sich nun abspaltende und zur
Biskaya wandernde Höhentief hatte der gestrige 0 UTC-Lauf nicht im Programm,
dafür einen Trog über den Britischen Inseln, der sich Mitteleuropa annähern
sollte. Beim gestrigen 12 UTC-Lauf gibt es dagegen ein Höhentief, das jedoch
kräftiger ist und bereits am Donnerstag über dem Ärmelkanal liegt und am Freitag
schon die Reise in die Nordsee zur Eingliederung in den Höhentrog antritt.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Auch beim Modellvergleich treten die beiden Punkte aus dem vorherigen Abschnitt
hervor.
ICON prognostiziert am Dienstag ein Höhentief über Norditalien, das bis
Donnerstag über uns hinweg in die Nordsee zieht und für ordentlich Konvektion
sorgt. Danach hat das Modell bis zum Ende seiner Modellvorhersagezeit mit einem
neuen Höhentief über dem Ärmelkanal am Donnerstag große Ähnlichkeit zum
gestrigen 12 UTC-Lauf des EZWM.
GFS bringt am Dienstag ebenfalls ein Höhentief über Norditalien. Dieses zieht
dann allerdings nach Tschechien, dort füllt es sich quasistationär allmählich
auf. Das zweite Höhentief spaltet sich am Donnerstag und Freitag über der
Biskaya und dem Ärmelkanal hat, um sich danach nach Norden zum Höhentrog
aufzumachen. Im Vergleich zum EZMW ist es allerdings rund 12 Stunden schneller.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


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Basis für Mittelfristvorhersage
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. **