Thema des Tages
14-04-2022 09:50
Osterwetter 2022: Oftmals sonnig, aber etwas kühler. Danach "Geeier".
Ostern steht vor der Tür! Was das Wetter in den kommenden Tagen mit
uns vor hat, lesen Sie im heutigen Thema des Tages.
Ostern kann im Allgemeinen mit nahezu der gesamten Bandbreite an
Wettererscheinungen in Verbindung stehen. Von Sommerfeeling bei über
25 Grad bis Wintereinbruch mit einer Schneedecke selbst im Tiefland
ist alles drin. Das liegt einerseits daran, dass Ostern zu den
beweglichen Feiertagen zählt und auf den Sonntag nach dem ersten
Frühlingsvollmond fällt. Der frühestmögliche Ostersonntag wäre
demnach der 22. März und der späteste der 25. April - also ein
variabler Zeitraum von über einem Monat. Zudem kommt, dass die Sonne
im Frühjahr einiges an "Wumms" hat und so zum Beispiel Südeuropa
schon gut erwärmen kann, während über Nordeuropa noch weiterhin kalte
Luft vorherrscht. Je nach Luftströmung kann man sich also schnell mal
wie in einer anderen Jahreszeit fühlen.
Und wo wird sich Ostern in Sachen Wetter dieses Jahr einordnen? Die
Überschrift hat es zwar bereits verraten, gehen wir aber mal noch
etwas ins Detail und beginnen mit dem Karfreitag.
Karfreitag: Der Tiefausläufer, der uns am heutigen Donnerstag
südwärts überquert, kommt an den Alpen zum Liegen und sorgt dort für
viele Wolken und etwas Regen. Über Skandinavien baut sich dagegen ein
Hochdruckgebiet auf, das Deutschland von Norden her zunehmend unter
seine Fittiche nimmt. Also Sonne satt? Mitnichten! Denn in höheren
Luftschichten liegt besonders die Nordosthälfte noch im
Einflussbereich eines Tiefs, welches dort für vielfach grauen Himmel,
aber kaum Regen sorgt. Im Rest des Landes zeigt sich neben den Wolken
aber auch häufig die Sonne. Dazu dreht die Strömung auf nördliche
Richtungen, mit der wieder etwas kühlere Luft ins Land einfließt. Im
Südwesten bekommt man bei Höchstwerten um 20 Grad kaum etwas davon
mit, im Nordosten wird man dagegen nicht einmal die 10-Grad-Marke
knacken. Kurz noch zur Nacht zum Karsamstag mit einem wichtigen
Hinweis für Pflanzenbesitzer: Die Wolkendecke reißt im Norden und
Nordosten auf. Dort muss also verbreitet mit Frost in Bodennähe (5 cm
über dem Erdboden), vereinzelt sogar mit Luftfrost (2 m Höhe)
gerechnet werden.
Karsamstag: Der Hochdruck kann sich von Norden her nun zunehmend
durchsetzen. Einzig am Alpenrand hat man noch bis zum Abend mit
dichterem Gewölk und ein paar Schauern zu "kämpfen". Ansonsten gibt
es im Tagesverlauf von Nord nach Süd immer mehr Sonnenschein,
wenngleich das Temperaturniveau nun auch im Süden nicht mehr an das
der Vortage anknüpfen kann. Trotzdem bleibt es zumindest in der
Westhälfte mild, für 20 Grad reicht es dort aber nicht mehr, in der
Westhälfte sind wohl selbst 15 Grad unerreichbar.
Die Wolkenarmut macht sich dann natürlich auch in der Nacht zum
Ostersonntag bemerkbar. Verbreitet ist Frost in Bodennähe zu
erwarten, besonders in der Osthälfte auch oftmals Luftfrost.
Ostersonntag und -montag: An beiden Tagen zeigt die Sonne, was sie
kann, wenngleich sie sich ihren Platz am Himmel am Ostermontag mit
ein paar harmlosen Wolken teilen muss. Die Außenthermometer zeigen in
der Spitze Werte zwischen etwa 14 und 20 Grad (von Ost nach West
zunehmend) und bleiben vor allem in der Nacht zum Dienstag zumeist
wieder im positiven Bereich - mit Bodenfrost ist aber in beiden
Nächten verbreitet zu rechnen.
Und wie geht es nach Ostern weiter? Ab Dienstag steht uns wohl wieder
ein etwas unbeständigerer Witterungsabschnitt fernab der
20-Grad-Marke ins Haus. Alles in allem ist die Prognose aber noch
ziemlich unsicher. Wenn man so möchte, könnte man sagen: Nach Ostern
beginnt das "Geeier".
Dipl.-Met. Tobias Reinartz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 14.04.2022
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