Thema des Tages

10-03-2022 12:50

Der diesjährige März - ein Monat zum Sonne putzen


Im diesjährigen März wird Deutschland bisher von der Sonne verwöhnt.
Doch wie viel Sonne ist im März eigentlich möglich? Und wie schaut
das fürs ganze Jahr aus? Antworten darauf und noch einiges mehr
erfahren Sie im heutigen Thema des Tages.


Seit über einer Woche wird Deutschland nun schon von der Sonne
verwöhnt. Dies ist natürlich Balsam für die Seele und entschädigt für
so manchen trüben Wintertag, von denen es im vergangenen Winter
gefühlt doch so einige gab. Das trockene Wetter und der ungetrübte
Sonnenschein bringt jedoch schon wieder einige Probleme mit sich.
Gebietsweise ist es vor allem in Ostdeutschland bereits deutlich zu
trocken und auch der Waldbrandgefahrenindex steigt dort am kommenden
Wochenende auf Stufe Vier von Fünf an. Es ist somit erhöhte Vorsicht
geboten! Es sollte offenes Feuer vermieden werden oder Zigaretten
nicht achtlos weggeworfen werden. Doch widmen wir uns nun der Sonne.


Die Sonne befindet sich in etwa 150 Millionen Kilometer Entfernung
zur Erde und das Licht, das sie aussendet, braucht circa 8 Minuten,
um auf der Erde anzukommen. Sie ist für das Leben auf der Erde
genauso wichtig wie Wasser. Im Inneren der Sonne herrschen
Temperaturen von etwa 15 Millionen Grad Celsius und selbst an ihrer
Oberfläche ist sie noch knapp 6000 Grad Celsius heiß. Ihre Strahlung
sorgt dafür, dass sich die Erde so weit erwärmen kann, dass Leben auf
ihr möglich ist. Für den Menschen ist sie außerdem sehr wichtig, um
beispielsweise den Vitamin-D-Haushalt aufzufüllen.

Genau dies hat sie in den vergangenen Tagen zu Genüge getan und dabei
zudem auch die Natur wachgeküsst. Im Tiefland sprießen bereits
Krokusse, Schneeglöckchen und weitere Blumen und Pflanzen, die den
nahenden Frühling ankündigen. Spitzenreiter in puncto
Sonnenscheindauer im diesjährigen März ist die Zugspitze. Dort schien
die Sonne bis zum gestrigen Mittwoch 94 Stunden.
Rheinau-Membrechtshofen (Baden-Württemberg) am Fuße des Schwarzwaldes
südlich von Baden-Baden sowie Runkel-Ennerich (Hessen) in der Nähe
von Limburg an der Lahn müssen sich mit 86 Stunden Sonne ebenfalls
nicht verstecken. Immerhin entspricht, das fast zehn Stunden Sonne
pro Tag. Wenn man bedenkt, dass die maximale Sonnenscheindauer zum
Monatsbeginn bei elf Stunden lag und jetzt bei 11,5 Stunden, dann
bleibt nicht mehr viel Zeit übrig, an denen die Sonne nicht
geschienen hat. Etwas das Nachsehen haben der Nordosten und Osten des
Landes, denn dort kam die Sonne im bisherigen März insgesamt 50 bis
60 Stunden zum Vorschein. Schuld an dieser etwas schlechteren Bilanz
war teils dichte hochnebelartige Bewölkung, die sich von Polen und
der Ostsee her immer wieder hereingeschoben hatte. Dennoch wurde auch
dort bereits mehr als die Hälfte der im März üblichen
Sonnenscheindauer erreicht. Im Westen des Landes liegt dieser Wert
bei teilweise über 80 Prozent. Normal sind in Deutschland im
Märzmittel (1961-1990) 100 bis 120 Sonnenstunden. Rekordhalter ist
hier der Feldberg im Schwarzwald (Baden-Württemberg). Im Jahr 1953
lachte dort die Sonne 264 Stunden von einem oft strahlend blauen
Himmel. Aber auch die Zugspitze (Bayern) sowie das Klippeneck
(Baden-Württemberg) stehen mit 263 beziehungsweise 255 Sonnenstunden
auf dem Treppchen. Allgemein fällt auf, dass vor allem der Süden des
Landes bei den Spitzenwerten im März sehr weit vorne liegt. Den
Jahresrekord hält mit 2329 Sonnenstunden im Jahr 1959 übrigens
ebenfalls das Klippeneck. Auf den Rängen zwei und drei folgen
Westermarkelsdorf auf Fehmarn (Schleswig-Holstein) mit 2319 Stunden
(1959) und Berlin-Dahlem mit 2307 Stunden (2018).

In den kommenden Tagen darf die Sonnenuhr dann vor allem in der
Osthälfte weiterhin Höchstarbeit verrichten, während im Westen des
Landes durchziehende Wolkenfelder die Sonne zeitweise verdecken. Am
besten ist, man lebt dabei nach dem Motto: "Mach es wie die
Sonnenuhr, zähl die heiteren Stunden nur".


Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 10.03.2022

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