DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

13-12-2021 10:01

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Montag, den 13.12.2021 um 10.30 UTC



Übergang der Großwetterlage (antizyklonale Westlage Wa) zu Hoch Britische
Inseln. (HB) Daher insgesamt ruhiges Hochdruckwetter.
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Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 20.12.2021


Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums, am kommenden Donnerstag,
befindet sich über Frankreich und Großbritannien ein abgeschlossenes Höhenhoch,
das am Boden eine Hochdruckzone, die sich von England über Benelux nach
Süddeutschland erstreckt. An der Ostflanke des Hochs amplifiziert ein
umfangreicher Langwellentrog, der sich von Fennoskandien Richtung Ukraine und im
weiteren Verlauf bis nach Südosteuropa ausdehnt. Deutschland bleibt derweil im
Einflussbereich des Hochs bzw. an der Ostflanke des Hochs. Der Einfluss des
Randtrogs tangiert Ostdeutschland nur leicht. Der Druckgradient verschärft sich
etwas im Ostseeumfeld, mehr als ein paar Windböen an der Küste wird sich aber
auch nicht daraus entwickeln. Es bleibt weitgehend niederschlagsfrei und das
Temperaturniveau in 850 hPa liegt zwischen 0 und 5 Grad.

Am Freitag hat sich an der Ostflanke des Hochs, das sich nun quasi stationär
über den Britischen Inseln befindet, der Langwellentrog bis nach Südosteuropa
ausgegriffen. Deutschland beeinflusst dieses Geschehen jedoch kaum. Ein
Luftmassenwechsel findet somit nicht statt.

Am Samstag streift ein Randtrog, des osteuropäischen Höhentiefkomplexes den
Osten Deutschlands. Daher gehen die 850 hPa Temperaturen deutlich zurück, sie
nunmehr zwischen -5 Grad an der Oder und 0 Grad entlang des Rheins. Einzelne
teils dichte Wolkenfelder überqueren den Osten des Landes, allerdings ohne für
nennenswerte Niederschläge zu sorgen. Die Nachtfrost Gefahr steigt im Süden und
Osten stark an.

Am Sonntag weitet sich ein Keil des Britischen Hochs Richtung Mitteleuropa hin
aus. Somit wird der Norden Deutschland von der Warmfront eines kleinen Randtiefs
bei Dänemark erfasst, was zwar auch keinen nennenswerten Niederschlag bringt
aber wieder einen Schwall etwas milderer Meeresluft nach Norddeutschland
verfrachtet, während im Süden die eher kalte Festlandsluft dominiert. Somit
kommt es im Süden erneut zu teils mäßigen Nachtfrösten.

In der erweiterten Mittelfrist setzt sich die insgesamt eher mäßig kalte
nördliche Strömung fort, wobei Mitte der nächsten Woche ein neuer Randtrog an
der Ostflanke des Hochs in Richtung Deutschland unterwegs ist. Dies kann zu
leichten Niederschlägen führen, wobei die feste Phase damit immer
wahrscheinlicher wird.


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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des IFS Laufs mit den Vorläufen ist sehr gut. Mit nur kleinen
Differenzen wird auch im aktuellen Lauf der recht stabile Hochdruckeinfluss GWL
(antizyklonale Westlage Wa) mit Übergang zur GWL Hoch Britische Inseln bis quasi
zum Ende des Mittelfristzeitraums simuliert. Niederschläge sind dabei kaum zu
erwarten und auch die Windsituation spielt nur eine untergeordnete Rolle. Was
hervorzuheben ist, dass im Süden und Osten häufig mit Nachtfrösten zu rechnen
ist. In der erweiterten Mittelfrist können zum Ende des Zeitraums durchaus
leichte Schneefälle auftreten.


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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Auch im Vergleich mit den anderen Modellen ergibt sich kein anderes Bild von der
Wetterlage. Erst zum nächsten Wochenende hin ergeben sich Unterschiede betreffs
des Langwellentrogs, der nach IFS etwas stärkeren Einfluss auf Deutschland hat.
Nach GFS sollte dieser etwas weiter östlich zu finden sein
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Plumes:
Bis Freitag ist der Spread des Ensembles vom IFS recht eng und mild. Ab Samstag
gehen die Lösungen aber teils stark auseinander. Vor allem die kältere und
potenzialniedrigere Schiene, scheint sich langsam durchzusetzen. Im Hauptlauf
kann man schön eine erste Kaltfrontpassage am Samstag erkennen. Am Sonntag setzt
sich im Norden nochmal etwas mildere Luft durch. Interessant ist, dass ab
Montag/Dienstag 30 bis 50 % der Member das Temperaturniveau in 850 hPa bei -5
Grad ansiedeln. Nach einer etwas unsicheren Umstellung am Wochenende könnte die
Weihnachtswoche recht kühl starten.

Cluster:
In der Clusteranaylse des IFS gibt es im Zeitbereich 120 bis 168 h nur 2
Cluster, der Hauptlauf und der Kontrolllauf sind mit 25 Membern in Cluster 2 zu
finden. Beide Cluster zeigen ein dominierendes Hoch über Westeuropa.

Die Vorhersage scheint von daher recht sicher zu sein.

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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Abgesehen von einzelnen stürmischen Böen an Nord- und Ostsee sowie auf den
exponierten Stellen im Bergland ist nicht mit markanten Wettergefahren zu
rechnen. Die ruhige Hochdrucklage scheint auch weiterhin anzuhalten.
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Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, ECMWF-MOS, MOS-Mix
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Stefan Külzer