Thema des Tages

01-12-2021 08:50

Tief CHRISTIAN


Am gestrigen Dienstag sorgte Tief CHRISTIAN für Regen, Schnee und
stürmischen Wind in Deutschland. Wir geben heute einen kleinen
Rückblick.

Tief CHRISTIAN zog am gestrigen Dienstag von Südskandinavien über
Dänemark und die südliche Ostsee Richtung Polen. Es führte sehr
feuchte Luft nach Deutschland. An der Südflanke des Tiefs frischte
auch der Wind deutlich auf.

Die Warmfront mit ersten Niederschlägen erfasste den Nordwesten
unseres Landes bereits in der Nacht zum Dienstag. Im Laufe des
Morgens breiteten sich die Niederschläge nach Osten und Süden aus. Da
dort noch kalte Luft vorherrschend war, schneite es zunächst. Im
Westen und Nordwesten fiel hauptsächlich Regen. Nur in den höheren
Lagen schneite es auch dort.

Bis zum Mittag setzte sich die mildere Luft der Warmfront in weiten
Teilen des Landes durch, nur im Süden schneite es noch. Insgesamt
fielen am Morgen und Vormittag in der Südosthälfte des Landes 5 bis
10 cm Neuschnee, auf dem Thüringer Wald (Schmücke/TH) wurden gegen
Mittag 13 cm Neuschnee gemessen, in Stötten/BW wurden 9 cm
registriert.
Die 24-stündigen Niederschlagsmengen brachten regional markante
Mengen. So fielen im Bergischen Land 35 bis 40 l/m², im Odenwald gut
37 l/m². Im bayerischen Gäuboden fielen um 30 l/m², an den Alpen gab
es bis Mittwochmorgen Mengen zwischen 30 und 45 l/m², in
Ruhpolding/BY wurden in 24 Stunden 62 l/m² registriert. Bemerkenswert
ist auch die Niederschlagssumme im Thüringer Wald mit gut 57 l/m² an
der Station Schmücke. Etwas weniger fiel im Erzgebirge mit maximal
gemessenen 28 l/m².

Neben dem Niederschlag war auch der Wind gestern eine markante
Wettererscheinung. Im Bergland gab es orkanartige Böen, teils auch
Orkanböen. Auf dem Brocken/ST wurden Böen um 120 km/h gemessen, auf
dem Fichtelberg/SN reichte es für 119 km/h, auf dem Weinbiet (RP) und
dem Großen Arber (BY) für 115 km/h. Auch im Flachland war der Wind
teils stürmisch unterwegs und brachte in Potsdam/BB 76 km/h, in
Augsburg/BY 80 km/h und in Lautertal-Hörgenau/HE 83 km/h. An den
Küsten gab es verbreitet Böen der Stärke 9 bis 10 auf der
Beaufortskala. So reichte es in Büsum/SH für eine Böen von 94 km/h,
in Rostock-Warnemünde/MV für 99 km/h und am Kieler Leuchtturm/SH für
103 km/h.

Auch der heutige Mittwoch bietet viel Wetter. Zwar fällt aufgrund der
gestiegenen Schneefallgrenze meist Regen, der Wind frischt mit einem
neuerlich durchziehenden Tiefdruckgebiet (DANIEL) aber wieder
deutlich auf und kann am Abend und in der Nacht zum Donnerstag im
Norden Deutschlands schwere Sturmböen (Bft 10), an den Küsten bis hin
zu Orkanböen (Bft 12) erreichen. In der Nacht zum Donnerstag sinkt
die Schneefallgrenze langsam wieder, sodass es am Donnerstagmorgen
gebietsweise glatt auf Straßen und Wegen sein kann.

Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 01.12.2021

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