DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist
27-10-2021 09:30
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 27.10.2021 um 10.30 UTC
Am Wochenende noch weitgehend ruhiges und sehr mildes Herbstwetter. In der neuen
Woche zunehmend unbeständig und windig und etwas zurückgehende Temperaturen, auf
den Alpengipfel ab dem Wochenende Föhnsturm.
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Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 03.11.2021
Am Samstag, dem Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums ist das bis dato
wetterbeherrschende Höhenhoch nach Osten abgewandert und wir kommen zunehmend in
die Zirkulation des nachfolgenden langwelligen Trogs. Auf der Vorderseite
überquert ein kurzwelliger Randtrog unseren Westteil und das sorgt dort für
etwas Regen. Im Osten dagegen wirkt noch der Einfluss des Höhenhochs und es ist,
nach der Auflösung der Nebelfelder vielfach heiter oder sogar sonnig. Auf den
Alpengipfeln gibt es Föhnsturm und an der Nordseeküste kann es vereinzelt zu
stürmischen Böen aus SW kommen. Die zu erwartenden Höchsttemperaturen liegen
zwischen 12 und 18 Grad und können weiterhin als für die Jahreszeit sehr mild
eingestuft werden.
Am Sonntag erreicht der Langwellentrog mit einem Höhentief die Britischen
Inseln. Das vorgelagerte Frontensystem eines Bodentiefs, das ebenfalls im
Tagesverlauf die Britischen Inseln erreicht, schwenkt weiter ostwärts und seine
Warmfront erreicht in der zweiten Tageshälfte den äußersten Westen. Damit
verbunden ist ein Niederschlagsband, das in Westeuropa für kräftige Regenfälle
sorgt. Auch in unserem äußersten Südwesten und Westen kann es wieder etwas Regen
geben. Wie am Samstag sorgt die relative Nähe zum Osteuropäischen Hoch im Osten
noch für recht freundliches Wetter, sobald sich die Nebelfelder gelichtet haben.
Weiterhin gibt es zwischen dem Tief über Schottland und dem russischen
Hochdruckgebiet einen recht kräftigen Gradienten. Vor allem an der Nordsee sowie
in den Mittelgebirgen gibt es stürmische Böen, auf den Alpengipfeln Sturmböen.
Im Tagesverlauf nimmt der Wind zu, sodass es auch im norddeutschen Binnenland
erste Windwarnungen nötig sind. Am Temperaturniveau ändert sich nichts.
Am Montag kommt der Trog zwar nur langsam ostwärts voran. Die vorgelagerte Front
allerdings nimmt Fahrt auf und überquert mit der Kaltfront die größten Teile
Deutschlands ostwärts. Nur im Südosten hängt die Kaltfront an den Alpen etwas
zurück. Deshalb werden dort auch die stärksten Niederschlagssignale gerechnet.
Weiterhin wird hinter der Kaltfront etwas kühlere Meeresluft zu uns geführt und
die T850 sinkt deutlich unter 5°C. Es bleibt windig und das äußerst sich vor
allem mit den stürmischen Böen an der Nordsee sowie auf den Gipfeln der
Mittelgebirge. Der Föhn schwächt sich allerdings ab.
Am Dienstag und Mittwoch kommen wir zunehmend in den Bereich des Langwellentrogs
und einem damit korrespondierenden Bodentief. Dementsprechend wird es sehr
unbeständig mit Regen und Regenschauern. Die Schneefallgrenze sinkt auf etwa
1200 bis 1500 m ab. Es bleibt auf den Berggipfeln und an der Küste ist es
zunächst noch windig mit stürmischen Böen. Der Wind schwächt sich aber langsam
ab. Die Temperaturen gehen etwas zurück, es bleibt aber weiterhin für die
Jahreszeit mild.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz des aktuellen Laufs im Vergleich zum Vorlauf kann als recht gut
bezeichnet werden.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die Modelle unterscheiden sich recht schnell. Schuld daran ist das GFS. Dort
wird nämlich bereits am Sonntag eine kräftige Tiefentwicklung im Bereich des
Kanals simuliert, die im weiteren Verlauf unter weiterer Vertiefung über die
Deutsche Bucht in Richtung Norwegen zieht. Bei IFS und ICON zeigt sich dagegen
ein Zentraltief, dass bei ICON von den Britischen in Inseln in Richtung
Skagerrak zieht, beim IFS dagegen in der westlichen Nordsee verbleibt und nach
Süden wandert. In der erweiterten Mittelfrist wird es durch einen weiteren Trog
vor der niederländischen Küste wieder verstärkt.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Wie gewöhnlich unterscheiden sich die immerhin 5 Cluster, die für Samstag und
Sonntag gerechnet werden, bei uns kaum. Für den Zeitraum Montag bis Mittwoch
erfolgt dann der Übergang von Südwest zyklonal zu Trog Westeuropa. Das wird von
allen Clustern gezeigt und der aktuelle Lauf des IFS befindet sich in Cluster 1.
In der erweiterten Mittelfrist erfasst der Trog dann schließlich Mitteleuropa,
was wiederum von allen Clustern, natürlich mit individuell leicht
unterschiedlicher Konturierung, gezeigt wird. Von daher besteht eine gute
Übereinstimmung zwischen der aktuelle IFS Vorhersage und den Ensembles. Die
Lösung des GFS mit einer ausgewachsenen Sturmlage von Sonntag auf Montag findet
sich bei den Ensembles nicht.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
EFI gibt für den äußersten Westen am Sonntag Signale für Wind. An den Folgetagen
gibt es in unserem Vorhersagebereich keine Hinweise auf signifikante
Wetterereignisse.
Wind:
Bis zum Montag gibt es von den Ensembles und MOS Signale für stürmische Böen
oder Sturmböen im Alpenraum. An der Nordseeküste gibt es bis Montag Signale für
Böen der Stärke 8 bis 9, allerdings wahrscheinlich nur für exponierte Lagen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMix, EZMW, EZMW-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich